Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 98

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Immerhin sprechen wir im gesamten Sportbereich von einer Wertschätzung von 5,43 Milliarden € pro Jahr, das sind 2,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, und von einem Beschäftigtenanteil von 2,6 Prozent.

Sport, meine Damen und Herren, hat aber auch eine Schattenseite, und das sind die Freizeitunfälle. Laut einer Studie betragen die Kosten, die aus sportbedingten Krank­heitsfällen entstehen, immerhin rund 300 Millionen €. Da sind wir bei einem Punkt, der mich als Unternehmerin trifft.

Es ist eine gute Lösung, dass an Stelle einer flächendeckenden Senkung der Unfall­versicherungsbeiträge, die nur marginal gewesen wäre, speziell für Klein- und Mittelbe­triebe die Regelung geschaffen wurde, dass Unternehmen bis 50 Mitarbeiter 50 Pro­zent der Entgeltfortzahlung bei Sport- und Freizeitunfällen rückerstattet bekom­men. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Es wird aber aus meiner Sicht in Zukunft trotzdem notwendig sein, dass die Menschen, die Sport betreiben, mehr Eigenverantwortung übernehmen. Meine Damen und Her­ren! Stellen Sie sich vor, was es für einen Betrieb mit zehn Mitarbeitern, der Lieferter­mine und Zahlungsverpflichtungen einhalten muss, bedeutet, wenn einer seiner Mitar­beiter wegen eines Kreuzbandrisses für Wochen ausfällt.

Großveranstaltungen wie die Fußball-Europameisterschaften wurden nach Österreich geholt, andere stehen noch vor der Entscheidung. Damit wurde und werden weitere, sehr wichtige wirtschaftliche Impulse eingeleitet. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

14.46

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Prähauser. Wunschgemäß stelle ich die Uhr auf 5 Minuten. – Herr Abgeordneter, Sie sind am Wort.

 


14.46

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Kollegin Mikesch hat jetzt deutlich gemacht, wo die Unterschiede in der Auffassung zum Sport von Regierungsparteien und Sozialdemo­kratischer Partei liegen. Sie hat das Wirtschaftspolitische vorangestellt und hat gleich­zeitig als Unternehmerin die vielen Sportunfälle, die zu immensen Ausfällen in Ihrem Privatbetrieb geführt haben, bedauert.

Meine Damen und Herren! Wir sehen den gesundheitspolitischen, den zwischen­menschlichen Aspekt als herausragend für den Sport, als wichtig, das andere ist eine natürliche Abfolge davon. Wenn wir all jene Arbeitsstunden entlohnen könnten, die deshalb besser abgewickelt wurden, weil die jungen Menschen, die Menschen, die Sport betreiben, die Männer und Frauen, die sich täglich in frischer Luft bewegen, mehr Kreativität, mehr Kraft eingebracht haben, dann, glaube ich, würde der wirtschaftliche Verlust durch einen Ausfall nicht so dramatisch sein, Frau Kollegin Mikesch!

Für uns ist es natürlich wichtig, dass der Sport jene Ressourcen hat, die er braucht. Wenn man sich das Budget anschaut – natürlich ist ein Budget eine Frage des Habens und des Ausgebens –, muss man sagen, es zwickt an allen Ecken und Ende, weil, wie wir glauben, die Regierung das Geld an falschen Stellen ausgibt. Nicht der Sport allein sollte als Leidtragender daraus hervorgehen.

Ich möchte einen Vorschlag wiederholen: Wenn wir schon nicht in der Lage sind, Ver­eine, Sportorganisationen, Dachverbände, Fachverbände staatlich entsprechend zu unterstützen, dann sollten wir doch die Kreativität der Fachverbände nutzen und diesen die Möglichkeit einräumen, selbst dafür zu sorgen, zu Mitteln zu kommen. Ich mache daher noch einmal den Vorschlag, den ich schon wiederholt vorgebracht habe: Es gibt


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