Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 101

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Ich habe in meinem Zwischenruf lediglich bemerkt (Abg. Brosz: Das ist unwichtig!), dass es für mich als Agrarsprecher auch sehr wichtig ist, die Bergbauern zu unterstüt­zen. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass das in keiner Weise irgendeine antisemiti­sche oder auch nur annähernd antisemitisch gemeinte Aussage war! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Brosz: Aber wörtlich!)

14.56

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich habe mir das Stenographische Protokoll verschafft, weil ich diesen Zwischenruf auch als missverständlich interpretiert habe. Wäre er anti­semitisch gemeint, wäre er mit der Würde des Hauses nicht vereinbar. Ihre Klarstel­lung, Herr Abgeordneter Scheuch, ist hiemit von mir zur Kenntnis genommen.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Faul. Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


14.57

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Herr Präsident! Werte Damen und Herren Mit­glieder der Regierung! Herr Präsident des Rechnungshofes! Lieber Herr Staatssekre­tär! Alle Financiers, alle Mitfinanciers und letztlich der Rückfluss, das heißt die Sekun­därmarktrendite oder die vermeintlichen Gewinne aus diesen Events – so kann man natürlich leicht ein Milliardenbudget darstellen (Staatssekretär Mag. Schweitzer: Mil­liarden!), ein 3-Milliarden-Budget darstellen.

Du hast in deinen Ausführungen auch die Entwicklungen im Schulsport, im Spit­zen­sport, im Breitensport, aber letztlich auch die ganz großen Veranstaltungen wie die Teilnahme an den Europameisterschaften, die Bewerbungen um die Olympiaden für dich vereinnahmt. Das, muss ich sagen, müssen wir schon richtig stellen. In Wirklich­keit sind die Initiatoren dieser Bemühungen um die Teilnahme an solchen Großveran­staltungen die Regionen.

Die Regionen wissen um ihre touristische Stärke, und sie wissen auch, dass ein ge­wisser Rückfluss in wirtschaftlicher, aber auch in werbewirksamer Hinsicht eintreten wird. Und diese Regionen – ich war in der Steiermark bei der Bewerbung um die Olym­piabeteiligung selbst dabei – müssen auf Knien den Staat um ein paar Cent, um ein paar Euro bitten. Erst dann, wenn diese Großveranstaltungen eröffnet werden, sehen wir den Staat, nicht den Staat selbst, sondern natürlich die Repräsentanten des Staa­tes. Ich habe noch ganz deutliche Bilder aus St. Anton und Bilder vom letzten Grand Prix vor Augen.

Lieber Herr Staatssekretär! In einem muss man dir Recht geben: Deine Bemühungen um den Jugendsport, um den Schulsport sind unwidersprochen. Auch deine persönli­chen Leistungen im Sport anerkennen wir. Wir würden uns wünschen, dass auch Un­terrichtsministerin Gehrer hier mitziehen würde. Initiativen von dieser Seite vermissen wir ganz stark.

Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass die Initiativen dadurch ge­bremst sind, dass letztlich vom Finanzminister kein Geld für diese Jugendsportinitiati­ven bereitgestellt werden. Wenn es dem Finanzminister wichtiger ist, ein paar sündteu­re Abfangjäger zu kaufen als für die Gesundheit unserer Kinder und Jugend vorzusor­gen, so ist das die andere Seite. (Abg. Scheibner: Also bitte!) Es ist aber so, letztlich ist es dasselbe Geld. (Beifall bei der SPÖ.)

Am deutlichsten wird es immer, wenn man ein praktisches Beispiel bringt; Kollege Amon ist ein Steirer und kennt das. (Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim.) Es gibt so an die 40 VolksschullehrerInnen in meiner 9 000-Einwohner-Stadt, und alle 40 sind älter als 45 Jahre. Durch die Anhebungen und Kürzungen im Schulbereich sind die Schul­klassen mit 28 bis 30 SchülerInnen oft randvoll.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite