Ich habe in meinem Zwischenruf lediglich bemerkt (Abg. Brosz: Das ist unwichtig!), dass es für mich als Agrarsprecher auch sehr wichtig ist, die Bergbauern zu unterstützen. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass das in keiner Weise irgendeine antisemitische oder auch nur annähernd antisemitisch gemeinte Aussage war! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Brosz: Aber wörtlich!)
14.56
Präsident Dr. Andreas Khol: Ich habe mir das Stenographische Protokoll
verschafft, weil ich diesen Zwischenruf auch als missverständlich interpretiert
habe. Wäre er antisemitisch gemeint, wäre er mit der Würde des Hauses nicht
vereinbar. Ihre Klarstellung, Herr Abgeordneter Scheuch, ist hiemit von mir
zur Kenntnis genommen.
Nächster
Redner ist Herr Abgeordneter Faul. Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.
14.57
Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Herr Präsident! Werte Damen und Herren Mitglieder der Regierung! Herr Präsident des Rechnungshofes! Lieber Herr Staatssekretär! Alle Financiers, alle Mitfinanciers und letztlich der Rückfluss, das heißt die Sekundärmarktrendite oder die vermeintlichen Gewinne aus diesen Events – so kann man natürlich leicht ein Milliardenbudget darstellen (Staatssekretär Mag. Schweitzer: 3 Milliarden!), ein 3-Milliarden-Budget darstellen.
Du hast
in deinen Ausführungen auch die Entwicklungen im Schulsport, im Spitzensport,
im Breitensport, aber letztlich auch die ganz großen Veranstaltungen wie die
Teilnahme an den Europameisterschaften, die Bewerbungen um die Olympiaden für
dich vereinnahmt. Das, muss ich sagen, müssen wir schon richtig stellen. In
Wirklichkeit sind die Initiatoren dieser Bemühungen um die Teilnahme an
solchen Großveranstaltungen die Regionen.
Die
Regionen wissen um ihre touristische Stärke, und sie wissen auch, dass ein gewisser
Rückfluss in wirtschaftlicher, aber auch in werbewirksamer Hinsicht eintreten
wird. Und diese Regionen – ich war in der Steiermark bei der Bewerbung um
die Olympiabeteiligung selbst dabei – müssen auf Knien den Staat um ein
paar Cent, um ein paar Euro bitten. Erst dann, wenn diese Großveranstaltungen
eröffnet werden, sehen wir den Staat, nicht den Staat selbst, sondern natürlich
die Repräsentanten des Staates. Ich habe noch ganz deutliche Bilder aus
St. Anton und Bilder vom letzten Grand Prix vor Augen.
Lieber
Herr Staatssekretär! In einem muss man dir Recht geben: Deine Bemühungen um den
Jugendsport, um den Schulsport sind unwidersprochen. Auch deine persönlichen
Leistungen im Sport anerkennen wir. Wir würden uns wünschen, dass auch Unterrichtsministerin
Gehrer hier mitziehen würde. Initiativen von dieser Seite vermissen wir ganz
stark.
Auf der
anderen Seite muss man aber auch sagen, dass die Initiativen dadurch gebremst
sind, dass letztlich vom Finanzminister kein Geld für diese Jugendsportinitiativen
bereitgestellt werden. Wenn es dem Finanzminister wichtiger ist, ein paar
sündteure Abfangjäger zu kaufen als für die Gesundheit unserer Kinder und
Jugend vorzusorgen, so ist das die andere Seite. (Abg. Scheibner: Also bitte!) Es ist aber so, letztlich ist es
dasselbe Geld. (Beifall bei der SPÖ.)
Am deutlichsten wird es immer, wenn man ein praktisches Beispiel bringt; Kollege Amon ist ein Steirer und kennt das. (Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim.) Es gibt so an die 40 VolksschullehrerInnen in meiner 9 000-Einwohner-Stadt, und alle 40 sind älter als 45 Jahre. Durch die Anhebungen und Kürzungen im Schulbereich sind die Schulklassen mit 28 bis 30 SchülerInnen oft randvoll.