sionsreform etwas kostet und dass Behübschungs- und Rechtfertigungsinserate etwas kosten. Alles, was Sie machen, geht auf Kosten der Österreicherinnen und Österreicher, nichts wird gespart. Jeder Euro – das stimmt! – wird zweimal umgedreht, aber das Pech ist: Jeder Euro, der von Ihnen, Herr Finanzminister, zweimal umgedreht wird, ist nachher verschwunden!
Das ist die Grasser-Methode: zweimal umdrehen und weg – aber nicht einzeln, Millionen und Milliarden! Und jetzt geht es um Milliarden, die auf der Kippe stehen, und da, Herr Finanzminister, werden Ihnen keine Inserate und keine Werbung helfen. Da wird Ihnen auch die Freiheitliche Partei in Zukunft nicht mehr viel helfen. Da wird etwas uns helfen, nämlich dem österreichischen Nationalrat, der österreichischen Politik und einer demokratischen und interessierten Öffentlichkeit ...
Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Kollege Pilz! Die freiwillige Redezeit ist schon länger vorbei. Ich schalte Ihnen jetzt die letzte Minute, die zehnte der gesetzlichen Redezeit ein.
Abgeordneter
Dr. Peter Pilz (fortsetzend): Danke, Herr Präsident, das ist schon mein
Schlusssatz: Was sich diese Republik verdient und was sich auch dieser
Nationalrat verdient, ist lückenlose Aufklärung und ist ein Stopp von Kampagnen
und Vergeudungsaktionen dieser Art. – Danke schön. (Beifall bei den
Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)
16.41
Präsident
Dr. Heinz Fischer: Ich bitte eine Mitarbeiterin, das
Rednerpult sauber zu machen. (Abg.
Mag. Molterer: Das ist wirklich eine Zumutung! Der Nächste macht
eine Schnitzeljause da draußen!)
Nächster
Redner ist Herr Abgeordneter Gaßner. Freiwillige Redezeitbeschränkung:
7 Minuten. – Bitte.
16.42
Abgeordneter Mag. Kurt Gaßner (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Finanzminister! Meine Herren Staatssekretäre! Meine Damen und Herren! Im Zusammenhang mit der heutigen Dringlichen Anfrage und allem, was dazugehört, habe ich schon sehr viel unsauberere Dinge gesehen als dieses Rednerpult, das heute mit diesem Mix etwas bespritzt wurde. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Herr
Finanzminister! Es wird schon wieder spannend, wie es so ausschaut mit der
Wahrheit. (Abg. Mag. Molterer:
Der Gaßner wird Vorsitzender vom Pilz-Fanklub! Das darf nicht wahr sein!)
Ja, leider darf es schon wahr sein. Sie haben gesagt, die Firma Arthur Andersen
Consulting ist nicht identisch mit derjenigen Beraterfirma, die in Amerika
Enron und die Swissair so hervorragend beraten hat. Nach meinen Informationen
ist sie identisch, und wenn ich mir das Nulldefizit anschaue, dann muss sie
identisch sein, denn das ist auch ein Verhau. Zumindest war es das, jetzt gibt
es das ja nicht mehr. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
4 290 000 €
haben Sie dieser Firma gesponsert, nur um umzustrukturieren, um die 55-jährigen
qualifizierten Beamten in die Pension zu schicken, bei vollen Kosten. Diese
Kosten sind nicht eingerechnet. Und wissen Sie, was Ihre Beamten dazu sagen? Wissen
Sie, was die zu dieser ganzen Maßnahme von Arthur Andersen gesagt haben?
Nämlich Folgendes: Die haben uns interviewt, unsere Ideen aufgeschrieben und
mit einem neuen Mascherl versehen.
Herr
Finanzminister! Diese Umstrukturierungen wären billiger gewesen, wenn Sie mit
Ihren Fachbeamten, mit Ihren qualifizierten Leuten geredet hätten. Das hätte
nicht 4 Millionen € gekostet! (Beifall bei der SPÖ und bei
Abgeordneten der Grünen.)