Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 169

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hat mir bei meiner Vorrednerin eigentlich sehr gut gefallen. Sie hat gesagt: nicht ge­geneinander ausspielen, sondern miteinander arbeiten. – Das wäre in diesem Ho­hen Haus ganz gut, denn wer hat denn eigentlich das Budget um vieles kranker ge­macht? – Die, die es krank gemacht haben, jammern es auch jetzt noch krank, aber wir Freiheitlichen werden es gemeinsam mit der ÖVP wieder heilen. (Beifall bei den Frei­heitlichen und der ÖVP. – Abg. Öllinger: Der war gut!)

Es wird hier so viel gejammert. – Es stimmt schon, dass es in Österreich viele Arbeits­lose – vielleicht zu viele – gibt, aber als die SPÖ noch an der Regierung war, haben wir in den achtziger Jahren weit mehr Arbeitslose gehabt. (Rufe bei der SPÖ: Nein! Blöd­sinn!)

Sie sagen immer, es sei die höchste Arbeitslosenrate seit dem Zweiten Weltkrieg. – Bitte bleiben Sie immer bei der Wahrheit! – Ich werde euch das beweisen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Sozialpolitisch hat es die größten Kürzungen unter SPÖ-Regierungen gegeben! (Abg. Öllinger: Lesen, denken, reden!) Von der Frauenpolitik möchte ich gar nicht sprechen: Da haben Sie zuerst das Karenzgeld von zwei Jahren auf ein Jahr reduziert, die Kin­derbeihilfe gekürzt und vieles andere mehr. (Abg. Öllinger: Zuerst lesen!) Zuerst ha­ben Sie vieles eingeführt – eine Heiratsbeihilfe und so weiter –, und dann haben Sie es wieder abgeschafft, aber die Schulden sind trotzdem immer mehr geworden. – So schaut es leider aus, und das ist die Wahrheit! (Zwischenruf der Abg. Binder.)

Arbeitsmarktpolitisch müssen wir alle zusammenarbeiten und dafür sorgen, dass die Arbeitslosenzahlen reduziert werden.

Als Politiker können wir nur die Rahmenbedingungen schaffen. Arbeitsplätze können wir nicht sichern, das kann nur die Wirtschaft (Abg. Öllinger: Jetzt sagen Sie dasselbe wie der Grasser!), und der Wirtschaft müssen wir die Möglichkeit geben beziehungs­weise sie dabei unterstützen, damit sie bereit ist, Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. (Abg. Öllinger: Stimmt so leider nicht!)

Es ist nicht leicht, aber trotz der schwierigen Situation, trotz des hohen Schuldenstan­des, den uns die alten Regierungen hinterlassen haben, trotz der 7 Milliarden € Zins­zahlungen jährlich könnte man viel investieren, speziell in den Bau, denn das Bauge­werbe ist der Motor der österreichischen Wirtschaft. Wenn das Baugewerbe eine gute Beschäftigungslage hat, dann folgen die Anschlussarbeiten, und dann haben alle Ar­beit. (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)

Trotz dieser schwierigen Situation sind sehr viele Maßnahmen gesetzt worden. Man braucht nur unseren Vizekanzler anzusehen. Als Sozialminister hat er dementspre­chend viel Geld in Krankenhausbauten, zum Beispiel in das Unfallkrankenhaus in Linz, und vieles mehr investiert. (Abg. Öllinger: Das zahlen die Versicherten und nicht der Sozialminister!) Das sind Investitionen, bei denen die Steuergelder richtig verwendet wurden! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Widerspruch bei der SPÖ und den Grünen.)

Nun zum Thema „Straßenbaumaßnahmen“: Es wurden überhaupt noch nie so viele Straßen gebaut wie jetzt in der letzten Zeit, seit die FPÖ mit in der Regierung ist. (Abg. Dr. Niederwieser: So wenige sind vorher nicht gebaut worden!) Da bewegt sich etwas, obwohl wir so viele Schulden haben beziehungsweise zurückzahlen müssen. (Abg. Binder: Tausende sind gebaut worden! – Abg. Dr. Niederwieser: Welche Stra­ßen zum Beispiel?)

Zur Arbeitsmarktsituation kann ich feststellen: Es wird sehr viel für die Weiterbildung getan. Doch heute habe ich fortwährend nur ein Gejammere gehört, nur die Klage ge­hört: Dort ist zu wenig, und da ist zu wenig! Dazu darf ich sagen: Überall sind die fi-


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