Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 177

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Jahr der Behinderungen wird es mehr Interesse geben, Projekte durchzuführen. Dieser Budgetansatz ist erhöht worden. Es wird die Behindertenmilliarde weiterhin geben. Damit werden entscheidende Impulse gegeben für eine Beschäftigung von behinderten Menschen, insbesondere von jugendlichen, aber auch von älteren Behinderten, die wegen ihres Gesundheitszustandes unter Umständen in Gefahr kommen, ihren Ar­beitsplatz zu verlieren.

Wie erfolgreich die Behindertenmilliarde eingesetzt wurde, zeigt sich daran, dass 17 400 Fälle im Jahr 2002 gefördert wurden, meine sehr geehrten Damen und Herren. Frau Abgeordnete Haidlmayr, bitte schütteln Sie nicht den Kopf, sondern anerkennen Sie doch auch einmal das Positive! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordne­ten der ÖVP.)

Wenn Sie genauso wie Frau Abgeordnete Lapp hier kritisieren, die Valorisierung des Pflegegeldes sei die Regierung schuldig geblieben, dann darf ich Ihnen Folgendes sagen: Auch mir tut das furchtbar Leid, aber man muss auch anerkennen, dass Minis­ter Haupt der Erste in einer langen Reihe von Sozialministern war, der das Thema Va­lorisierung des Pflegegeldes überhaupt angeschnitten hat, der es zumindest in Erwä­gung gezogen hat. Dass es sich dann nicht ausgegangen ist, das ist nicht unsere Schuld, die wir eine der Regierungsfraktionen stellen, sondern das ist darauf zurückzu­führen, dass die Sozialdemokratie einen sehr hohen Schuldenberg hinterlassen hat, was auch Sie ganz genau wissen.

Frau Abgeordnete Lapp, eine Diskriminierung ist es auf keinen Fall, wenn das Pflege­geld nicht valorisiert wird. Es ist auch keine Entmündigung, wenn das Pflegegeld nicht valorisiert wird, Frau Abgeordnete Haidlmayr. Ich glaube, das muss man schon zur Kenntnis nehmen. Ich bin überzeugt davon, dass dann, wenn irgendwo Geld übrig bleibt, der Herr Sozialminister der Allererste sein wird, der die Valorisierung des Pfle­gegeldes in Angriff nimmt. Davon bin ich hundertprozentig überzeugt. (Abg. Mandak: Das hat er schon vor langer Zeit versprochen!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe Ihnen soeben gesagt: Er hat es versprochen, aber es konnte nicht durchgeführt werden, und zwar aus bekannten Gründen. (Abg. Öllinger: Weil Sie es für Abfangjäger brauchen!)

Schauen Sie, jetzt spielen Sie schon wieder gegeneinander aus. Wenn wir dann sa­gen, uns erscheinen andere Ausgaben wichtiger, dann sind wir die Bösen. Aber Sie wollen immer als diejenigen dastehen, die immer nur das Gute wollen, Herr Abgeord­neter Öllinger. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Ruf: Abfangjäger sind keine Menschen!)

Ich möchte eigentlich zu dem wichtigen Kapitel Behindertenpolitik weiterreden. Heuer ist das Jahr der Behinderungen – das ist schon mehrmals angeschnitten worden (Abg. Haidlmayr: Das Jahr der behinderten Menschen!) –, das Jahr der behinderten Men­schen – es hat einmal Jahr der Behinderungen geheißen –, und ich glaube, dass in der Annäherung zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen wirklich sehr viel geschehen ist. Mir gefallen im Unterschied zur Frau Abgeordneten Haidlmayr auch jene Aktionen, die das Sozialministerium gestartet hat, nämlich die Verleihung eines Preises für Gemeinden beispielsweise, die behindertengerechte Veranstaltungen ma­chen, die dafür sorgen, dass es behindertengerechte Zugänge gibt. Mir gefällt auch, dass beispielsweise der „Behinderten-Oscar“ vergeben wird, und zwar an Betriebe, die besonders behindertenfreundlich sind. Wir wissen, dass insbesondere im Gemeinde­bereich Behinderungen – entweder bewusst oder auch unbewusst – vorhanden sind, sei es im Freizeitbereich, im Gastgewerbe oder bei kulturellen Veranstaltungen. Ich erwarte mir von diesen Wettbewerben wirklich etwas, nämlich einen Schub in der Um­weltfreundlichkeit Behinderten gegenüber. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

 


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