Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 178

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Selbstverständlich ist uns allen klar, dass die Bewältigung der Behindertenproblematik Geld kostet, aber es gibt auch Dinge, die kein oder nur wenig Geld kosten oder unmit­telbar kein Geld kosten, und dazu gehört das Behinderten-Gleichstellungsgesetz. Ich bin dem Herrn Sozialminister sehr dankbar dafür, dass er jetzt eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen hat, von der die Behindertengleichstellung einmal in Angriff genommen wird. Geredet worden ist sehr lange davon. Ich glaube, wir alle sollten jetzt ohne Vor­behalte daran mitarbeiten und dazuschauen, dass wir in der Behindertengleichstellung etwas zustande bringen und dass mit Ende des Jahres der behinderten Menschen wirklich ein Behinderten-Gleichstellungsgesetz geschaffen wird, mit dem wir alle leben können und das den Behinderten sehr viele Vorteile bringt. (Beifall bei den Freiheitli­chen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.29

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dobnigg. Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


19.29

Abgeordneter Karl Dobnigg (SPÖ): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Frau Staats­sekretärin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Bis kurz vor den gest­rigen Abstimmungen wurde von ÖVP- und FPÖ-Abgeordneten an der Pensionsreform herumgedoktert, und herausgekommen sind leider trotzdem unsoziale, ungerechte und ungerechtfertigte Pensionskürzungen.

Obwohl das Thema Pensionsreform alle Berufs- und Altersgruppen betrifft, hat diese ÖVP/FPÖ-Regierung die Jugend- und Seniorenvertreter von den Diskussionen und Runden Tischen ausgeschlossen, und dies, obgleich der Österreichische Seniorenrat als die gesetzliche Interessenvertretung der älteren Menschen einen Sozialpartnersta­tus genießt.

Dann stellt sich hier im Plenarsaal Frau Bundesministerin Rauch-Kallat her und be­hauptet, alle Vertreter der Pensionisten hätten den Erhöhungen von zweimal 0,5 Pro­zent des Krankenversicherungsbeitrages zugestimmt. Diese Aussage von Frau Bun­desministerin Rauch-Kallat ist die reinste Unwahrheit und muss ich auf das Schärfste zurückweisen, denn wahr ist vielmehr, dass sich der Obmann des Pensionis­tenver­bandes Karl Blecha stets und überall gegen diese ungerechten und unsozialen Er­höhungen ausgesprochen hat. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Wittauer: Ist das der, der 180 000 S Pension kriegt!)

Wer unseren Charly Blecha kennt, der weiß, dass er sich tagtäglich der Sorgen und Probleme unserer rund 2 Millionen österreichischen Pensionistinnen und Pensionisten annimmt und dass er ein Kämpfer für diese Gruppe ist. Es ist traurig, dass hier von der Regierungsbank aus Unwahrheiten verbreitet werden, und ich schließe mich erstmals der Meinung des Kollegen Walch an, der sagte: Bitte bei der Wahrheit bleiben!

Vielleicht hat sich der Obmann des ÖVP-Seniorenbundes, Stefan Knafl, oder die Seni­orensprecherin der ÖVP, Kollegin Turkovic-Wendl – sie ist jetzt im Saal – im stillen Kämmerlein dafür ausgesprochen, in der Öffentlichkeit oder hier im Plenum konnte man von beiden nichts Derartiges hören.

Gestern aber haben Sie, werte Kollegin Turkovic-Wendl, so wie die sich selbst als Ar­beitnehmervertreter bezeichnenden Abgeordneten von ÖVP und FPÖ allen diesen Belastungen zugestimmt. Die Menschen, welche Sie zu vertreten haben, haben Sie dadurch sehr enttäuscht. Aber damit haben Sie gezeigt – und diese Menschen werden es sich merken –, wie leichtfertig Sie mit ihren Schicksalen umgehen.

Weil in den letzten beiden Tagen der Härteausgleichsfonds von ÖVP und FPÖ als Er­folg verkauft wurde, möchte ich klarstellen, dass Sie Menschen, welche ein Leben lang


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite