Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 44

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Wenn Sie darüber hinaus bedenken, dass Ihre Sparmaßnahmen dazu führen, dass die Justiz, die ohnedies schon überfordert ist, weiterhin eingeschränkt wird, noch weitere Stellen abgebaut werden sollen, trotzdem schon jetzt die Richter überfordert sind, Rechts­suchende nicht mehr rechtzeitig zu ihren Entscheidungen kommen, wo keine Verfahrensbeschleunigung mehr etwas bewirken kann, weil die Richter überfordert sind, trotzdem Mütter Unterhaltsbeträge nicht mehr festgesetzt bekommen, weil das Verfahren nicht beschleunigt wird – dann wissen Sie, dass Ihre Politik völlig ins Leere geht! (Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten der ÖVP und der Freiheitlichen einerseits und Abgeordneten der SPÖ andererseits.)

Noch ein Letztes: Auf dem Weg hierher ins Parlament lese ich jeden Tag die Aufschrift über dem Heldentor: „Justitia fundamentum regnorum“ – Die Justiz ist das Fundament aller Regierungen!

Wenn Sie dieses Fundament, die Justiz, abzugraben beginnen, Herr Justizminister, dann graben Sie Ihrer eigenen Regierung und damit Ihrem Amt das Wasser ab und ra­tionalisieren sich auch selber weg!

Ich habe dem im Moment nichts hinzuzufügen! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeord­neten der Grünen.)

11.30

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Gibt es dazu weitere Wortmeldungen? – Das ist nicht der Fall.

Ich stelle fest, dass zum Kapitel Justiz keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen.

Militärische Angelegenheiten

Kapitel 40: Militärische Angelegenheiten

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Wir gehen damit zur Verhandlung über das Kapitel 40, Militärische Angelegenheiten, über.

Als Erster hat sich Herr Abgeordneter Gaál zu Wort gemeldet. Ich erteile ihm das Wort. Als Redezeit sind 7 Minuten eingestellt. – Bitte.

 


11.31

Abgeordneter Anton Gaál (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Hohes Haus! Kollege Murauer, das dynamische Energiebündel (demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der ÖVP), kommt heute ausnahmsweise nach mir zum Einsatz! (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Bundesminister! Sie haben uns über eine APA-Aussendung vom 10. April wissen lassen, dass es ein höheres Budget für die Landesverteidigung geben werde. Weiter hat es darin geheißen, dass Sie mit dem Verlauf der Budgetgespräche mit Herrn Finanzminister Grasser zufrieden seien.

Bei näherer Betrachtung der Budgetzahlen muss man sagen, dass man mit der Ent­wicklung des Budgets und den damit verbundenen Aussichten betreffend die Zukunft des österreichischen Bundesheeres nicht zufrieden sein kann, denn Faktum ist, dass das Heeresbudget seit Amtsantritt dieser Bundesregierung von Jahr zu Jahr immer kleiner wird. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Fragen Sie den Rudolf Edlinger, warum!) Da helfen auch die im Budget zusätzlich veranschlagten 70 Millionen € nichts, denn viele offene Rechnungen sind zu begleichen, und diese Steigerung wird natürlich von vielen Faktoren mehr als neutralisiert. Man muss daher seriöserweise von einem Nullsum­menspiel sprechen.

Herr Bundesminister, ich darf dazu drei Beispiele nennen:

 


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