Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 67

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tun, und das macht sie auch, das muss also auch das Bundesheer machen. All das schränkt aber das Budget ein. Wenn der Verteidigungsminister das so macht und zusätzlich noch eine EDV-Organisationsstruktur einzuführen hat – es wurde auch vom Rechnungshof kritisiert, dass die Materialverwaltung noch immer händisch gemacht wird –, an der, wie im Rechnungshofbericht zu lesen ist, schon seit fünf, sechs oder sieben Jahren gearbeitet wird, dann ist das sehr, sehr schwer.

Es ist auch ein vom Finanzminister – und der kommt dieses Mal nicht von den Sozial­demokraten – äußerst schlecht behandeltes Ministerium, möchte ich sagen. Es ist ein Finanzminister, der von den Blauen kommt und im Moment parteilos ist. Aber das gehört auch dazugesagt, weil Sie den roten Finanzministern auch immer sozusagen die Taktik das knappen Heeresbudgets vorwerfen.

Ich wollte aber noch auf einen anderen Aspekt eingehen. Herr Verteidigungsminister! Das Projekt „Frauen beim Heer“ ist ein lange angestrebtes gewesen, es ist auch gut angenommen worden und auch entsprechend beworben worden. Es hat sich auch herausgestellt, dass die Frauen die Situation im Heer, den Umgangston untereinander im Heer wesentlich verbessert haben. Das bestätigen Soldaten, das bestätigen auch Führungskräfte, die heute auch da oben auf der Galerie sitzen und diesen Debatten­beiträgen zuhören.

Ich habe noch eine Frage, Herr Minister, und da muss ich sagen: Dafür wird auch Geld zu verwenden sein. Wenn, wie aus einer Anfragebeantwortung hervorgeht, 50 von 204 Soldatinnen nach der Ausbildung das Bundesheer wieder verlassen, dann stellt sich die Frage, warum das so ist. Sie haben aufgelistet, es seien Probleme in der Familie, ein falsches Berufsbild – und das jeweils zu 23,1 Prozent –, und es sei das Betriebs­klima, es seien gesundheitliche Probleme, Probleme bei der Ausbildung, Probleme mit den Kommandanten, Probleme mit den Kameraden, die Körperbelastung und die psychische Belastung. (Präsident Dr. Khol übernimmt wieder den Vorsitz.)

Herr Minister, ich frage Sie: Können gesundheitliche Probleme, physische Belastung und psychische Belastung nicht tatsächlich Folgeerscheinungen des Betriebsklimas sein? Müssen Sie darauf nicht den Daumen drücken, oder sollten Sie darauf nicht den Daumen drücken, nämlich, dass gerade in diesem Bereich darauf geachtet wird, dass wertvolle Ausbildungen nicht durch Abgänge verloren gehen. Das gibt es zwar in an­deren Betrieben auch, aber wenn ein Viertel vom Personal abgeht, wenn eine Fluk­tuation von einem Viertel auftritt, dann muss man als Betriebsinhaber doch nach­schauen und sich die Frage stellen: Worin liegen die Gründe dafür, und wo kann man finanziell ansetzen, um diese Situation zu verbessern? Daher ersuche ich Sie, Herr Minister, diesem Aspekt besonderes Augenmerk zuzuwenden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.00

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Stadler. 4 Mi­nu­ten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


13.00

Abgeordnete Astrid Stadler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Verehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren im Hohen Haus! Frau Kollegin Hagen­hofer, ich darf Sie korrigieren: Herr Bundesminister Platter hat nicht von „Plan­stel­len­abbau“ gesprochen, sondern von einer moderaten Anhebung der Anzahl der Plan­stellen für die Auslandseinsätze. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Hagenhofer: Ich habe nur gesagt ...!)

Die Diskussion um die Sicherheit in unserem Land ist in den letzten Wochen und Monaten in diesem Hause sehr ausführlich geführt worden. Das Budget „Militärische


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