Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 102

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hintangehalten werden. (Abg. Silhavy: Wie wollt Ihr das machen?) – Ich werde noch darauf eingehen, aber ich kann Ihnen schon jetzt sagen: Im Unterschied zu früheren Gepflogenheiten zu Zeiten der rot-schwarzen Koalition ist es zwischen diesen Koalitions­partnern üblich, dass sie ihre Positionen darlegen, um zu einer gemeinsamen Position zu finden. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Silhavy.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Es soll nicht durch den ausufernden Bau großer Handelsriesen auf der grünen Wiese zu einer Wettbewerbsverzerrung zugunsten die­ser Handelsriesen kommen, zumal man davon ausgehen muss, dass eben die kleinen und mittleren Unternehmungen den Großteil der Arbeitsplätze in Österreich zur Ver­fügung stellen. Insofern ersuche ich Sie, Herr Bundesminister Bartenstein, darüber nachzudenken, ob es, um auch dem internationalen Anspruch gerecht zu werden, nicht sinnvoll wäre, eine taxative Aufzählung jener internationalen Flughäfen und jener internationalen Bahnhöfe zu machen, bei welchen es Sinn macht, auch am Sonntag den Reisenden in ihrem Umfeld die Möglichkeit des Einkaufs zu bieten.

Ich würde es aber als nicht besonders vorteilhaft erachten, wenn diese Möglichkeit bei jedem Kleinstbahnhof gegeben wäre. Das würde dann möglicherweise so ausschauen, dass der Handelsriese dann den Bahnhof sozusagen in Form eines Einkaufszentrums errichtet, und dadurch wäre dann natürlich der Ladenöffnung auch am Sonntag Tür und Tor geöffnet. Dagegen sprechen wir Freiheitliche uns ganz entschieden aus und werden das in unseren Gesprächen verstärkt zum Ausdruck bringen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Wenn man die Entwicklung bei den Einkaufsflächen in Österreich betrachtet – wir ha­ben in Österreich zirka 130 Einkaufszentren mit einer Fläche von in Summe 1,7 Mil­lionen Quadratmetern, und weitere hundert sind in Planung –, so erscheint es durch­aus sinnvoll, im Sinne der Arbeitsplatzsicherung auch durch eine entsprechende Raumordnung die erforderlichen Maßnahmen zu setzen. Ich sehe es als Aufgabe der Bundespolitik, hier bundeseinheitliche Ziele zu definieren, und ich sehe es als Notwen­digkeit an, auch durch steuerliche Lenkungsmaßnahmen zugunsten der kleinen und mittleren Unternehmungen eine sonst sich anbahnende Wettbewerbsverzerrung hint­an­zu­halten.

Herr Bundesminister! Die Wirtschaftskammer hat sich dieser Betrachtung genähert beziehungsweise hat eine Broschüre herausgebracht, die darstellt, wie so manche Ortszentren, wie beispielsweise jenes von Horn in Niederösterreich, durch eine An­sammlung großer Handelsriesen auf der grünen Wiese veröden, deren Infrastruktur letztlich von uns allen, von jedem einzelnen Steuerzahler bezahlt wird. Ich denke, dass da entsprechende Überlegungen, auch wenn es schon reichlich spät ist, angestellt werden müssen, um dieser Entwicklung und der Verödung der Stadtzentren Einhalt zu gebieten. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Mag. Kogler: Maßnah­men wären noch besser!)

Ich möchte abschließend sagen, dass ich jene im Regierungsübereinkommen festge­schriebenen Punkte, die zu einer Erleichterung der wirtschaftlichen Situation der klei­nen und mittleren Unternehmungen führen, gutheiße und dass ich mich natürlich auch dafür einsetzen werde, dass eine rasche Umsetzung derselben erfolgt. Ich bin glück­lich, dass es nun, nach vielen Jahren der Belastungen insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmungen, zu einer Entlastung bei diesen kommen wird, und der Weg, auf dem wir gehen, ist sicherlich der richtige. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)


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