Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 117

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Meine Damen und Herren! Wir haben nichts davon, wenn wir ständig hören, dieser ländliche Raum sei ein Sehnsuchtsraum, ein Hoffnungsraum. Ich sage Ihnen ganz offen: Wir brauchen diese Stabilität, damit dieser ländliche Raum auch in Zukunft ein nachhaltiger Wirtschaftsraum sein kann, wo die Menschen Arbeit finden, wo die Menschen Einkommen erwirtschaften, wo die Menschen Investitionen tätigen können und wo die Wertschöpfung in der Region bleibt! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Freiheitlichen.)

Das wird ganz entscheidend dafür sein, dass dieser ländliche Raum ein Hoffnungs­raum ist und sein wird. (Abg. Parnigoni: ... Abwanderung?)

Ich möchte heute hier Ihren Blick auch auf einen anderen Aspekt lenken, Herr Kollege, weil mir Ihre Zwischenrufe und Ihre Polarisierung gegen die Bauern auffallen. (Abg. Dr. Cap: Nein!) Sehen Sie doch auch einmal, ja sehen Sie auch endlich einmal ein, dass gerade die Land- und Forstwirtschaft in diesem ländlichen Raum in Wahrheit ein Arbeitsplatz-Turbo ist (Abg. Dr. Cap: Unbestritten!), ein Arbeitsplatz-Generator ist (Abg. Dr. Cap: Unbestritten!): 448 000 Menschen – ich betone: 448 000 Menschen! – finden auf dem Agrarsektor, im vor- und nachgelagerten Bereich, Arbeit, 250 000 Men­schen finden in der Forstwirtschaft und Holzindustrie Arbeit, und zwar nicht in Ballungs­zentren, sondern dezentral, draußen im ländlichen Raum. Ich glaube daher, dass es einfach notwendig ist, für diesen ländlichen Raum eine nachhaltige Politik zu betreiben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir haben eine Reihe von Möglichkeiten – dank auch dieser mutigen Reformregie­rung –, auch mit der Umstellung des Steuersystems, auf der einen Seite zu entlasten und auf der anderen Seite Ressourcen und Umwelt entsprechend zu belasten. Ich sage Ihnen ganz offen: Wir haben eine Riesenchance, im Bereich erneuerbarer Ener­gie­träger in Wahrheit eine Technologieoffensive zu starten – eine Technologieoffen­sive, weil wir den Einsatz dieser erneuerbaren Energieträger auch brauchen, um gleichzeitig auch die Ziele, die wir uns setzen, zu erfüllen: Kyoto, Toronto und der­gleichen mehr. Es wären in der nächsten Zeit in diesem Bereich der erneuerbaren Energieträger 30 000 zusätzliche Arbeitsplätze möglich, wenn wir jenen Menschen, die Mut haben, die Kraft haben, die Risikobereitschaft draußen in den Regionen zeigen, auch die notwendigen Rahmenbedingungen bieten. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben auch die Möglichkeit, im Bereich der Informationstechnologie – ich sehe schon, meine Redezeit geht in Kürze zu Ende – gerade für den ländlichen Raum einen enormen Vorteil zu nutzen, indem wir Distanzen abbauen und rascher zu Infor­mationen gelangen. Auch das ist eine Möglichkeit, und zwar gerade für den ländlichen Raum, diese Technologie besonders zu nutzen.

Zum Schluss möchte ich noch ein Thema ansprechen, das mir besonders am Herzen liegt, weil es auch eine große soziale Komponente in sich birgt: die Sicherstellung der Nahversorgung im ländlichen Raum. Sie ist gerade auch für ältere Menschen, die dort leben, von großer Bedeutung. Hier sind wir, glaube ich, besonders gefordert, und ich bin zuversichtlich, dass uns das dank dieser Regierung auch gelingen wird! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

16.11

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt als Nächste Frau Abgeordnete Dr. Mo­ser. Gewünschte Redezeit: 7 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


16.11

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine Damen und Herren! Werter Herr Vorredner, ich kann Ihnen nur voll und ganz zustimmen (demonstrativer Beifall und Bravorufe bei der


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