Angesichts der Entwicklung der Zahlen in
Kärnten muss ich sagen: Noch vor vier Jahren hat der Wintertourismus
10 Prozent der Nächtigungen ausgemacht, mittlerweile ist es ein Drittel.
Das kommt durch viele Events zustande. Das Harley-Davidson-Treffen, das GTI-Treffen,
das Beachvolleyball-Turnier, der „Ironman“ und so weiter: All das ist unbezahlbare Werbung! Es wird
zwar von Kollegen der Sozialdemokratischen Partei bei kleineren Festen, bei
Feuerwehrfesten und so weiter immer wieder kritisiert, dass das eigentlich
unsinnig sei (Abg. Reheis: So ein Blödsinn!),
aber das ist das, wodurch das Geld ins Land kommt, geschätzte Damen und Herren!
(Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. –
Abg. Reheis: Das muss wohl an
der Hitze liegen! – Abg. Dr. Cap:
Ist Ihnen auch so heiß?)
Zu Österreich noch, Herr Bundesminister:
Ich gratuliere! Österreich kann im Jahre 2003 neue Rekorde bei den Nächtigungen
verzeichnen. Wir sind mit 1 500 € Einnahmen pro Kopf Weltmeister bei
den Nächtigungen. Das ist ausgezeichnet, und ich kann sagen: Wir sind auf dem
besten Weg! (Beifall bei den Freiheitlichen.)
16.24
Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Oberhaidinger. – Bitte, Herr Abgeordneter.
16.24
Abgeordneter Georg Oberhaidinger (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Kollege Schöls von der ÖVP – ich habe mich umgeschaut, er ist momentan nicht im Saal anwesend –, euer wackerer Landesverteidiger hat meine Fraktion eine „Verdachtschöpfer-Fraktion“ genannt. (Abg. Dr. Stummvoll: Eine was?) – Eine „Verdachtschöpfer-Fraktion“!
An die Adresse der großen
„Schönredner-Fraktion“ in diesem Hause: In einer Zeit, in der laut
AMS-Statistik, die heute auch bei euch im Postfach war, wie jetzt, mit Ende
Mai, die Arbeitslosenzahlen um 3,4 Prozent und die Zahl der jugendlichen
Arbeitslosen um 9,9 Prozent zugenommen hat, bin ich, meine Damen und
Herren von der ÖVP, viel lieber Mitglied einer
„Verdachtschöpfer-Fraktion“ – denn da muss man Verdacht schöpfen, dann
kann etwas nicht stimmen! – als ein Mitglied der „Schönredner-Fraktion“,
der Sie angehören. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren! Es ist kein Geheimnis, es ist überall nachzulesen: Die Konjunktur grundelt vor sich hin. Die Zahl der Arbeitslosen festigt sich schön langsam auf europäischem Niveau. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Die Bauwirtschaft, ein wichtiger Motor in einer Volkswirtschaft, lahmt seit Jahren! Aber wenn ich mir Ihre Budgetansätze anschaue, dann stelle ich fest, dass diese Bundesregierung in Wirklichkeit nicht wirklich vorhat, dagegen etwas zu tun.
Dabei gebe es, Herr Bundesminister,
durchaus eine Reihe von Maßnahmen, die rasch, einfach und mit verhältnismäßig
wenig finanziellem Einsatz viel bewirken würden. Laut Wifo – ich ersuche
Sie, das selbst nachzulesen – gibt es in Österreich zurzeit zum Beispiel
743 000 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern. Sie wurden zwischen
1945 und 1980 errichtet, und ich verrate kein großes Geheimnis, wenn ich sage,
dass diese alle über eine sehr schlechte energetische Qualität verfügen, und
sie wären dringend sanierungsbedürftig. (Abg.
Wittauer: Die habt ja ihr gemacht,
oder?)
Es gibt dazu zwei Studien, die Folgendes besagen: Eine Studie der Donauuniversität Krems von Dipl.-Ing. Holzer besagt, dass man durch optimierte Wärmeschutzmaßnahmen zum Beispiel bei einem typisch österreichischen Einfamilienhaus aus einem Geldfresser – ungefährer Verbrauch: 2 000 € pro Jahr – einen Energiesparer in der Größenordnung von 500 € machen könnte. Die CO2-Emissionen würden sich von 12 Tonnen auf 2,5 Tonnen pro Jahr verringern lassen.