Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 12

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Meine Damen und Herren! Damit wir das auch in Zukunft gewährleisten können, brau­chen wir stabile Rahmenbedingungen, brauchen wir eine Agrarpolitik mit Biss, wie auch die Aufschrift auf diesem Apfel lautet. Wir haben Gott sei Dank, Herr Bundesmi­nister, in Österreich für die nächsten zwei Jahre ein stabiles Fundament dafür, wofür ich sehr dankbar bin, ein stabiles Fundament, auf dem es möglich ist, unsere Betriebe auch auf künftige Herausforderungen, etwa EU-Erweiterung, vorzubereiten, in die Zu­kunft zu investieren und eine positive Weiterentwicklung der Betriebe einzuleiten. Durch gezielte Investitionsförderung sollen Innovation und unternehmerischer Geist in den landwirtschaftlichen Betrieben gestärkt werden.

Meine Damen und Herren! Gerade in diesen Tagen ist es wichtig, das zu wissen und das zu haben, nämlich dieses stabile Fundament, denn morgen beginnen die Verhand­lungen zur GAP-Reform. Und ich sage auch hier im Hohen Haus, ich bin froh, dass sich die österreichische Bauernvertretung vor einem Jahr auch da klar positioniert hat, was die GAP-Reform oder seinerzeit noch das Mid-term Revue, die Halbzeitbewer­tung, betroffen hat, denn die Vorschläge der Kommission 2002 unterscheiden sich we­sentlich von den Vorschlägen 2003. Und es hätte diese Verbesserung nicht gegeben, hätten nicht auch wir in Österreich einen lauten Aufschrei gemacht. Wären die Vor­schläge 2002 umgesetzt worden, wäre das ein Stich mitten ins Herz der bäuerlichen Struktur gewesen.

Heute gibt es Verbesserungen in der Modulierung, in der so genannten Betriebsgrö­ßendegression, was von den Mandataren vielseitig auch gewünscht wird. Es wurde unseren Milchbauern auch die Fortführung der Milchquote bis zum Milchwirtschafts­jahr 2013/2014 gewährleistet. Herr Bundesminister! Daher bin ich froh über dieses sta­bile Fundament hier in Österreich. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Frei­heitlichen.)

In den Sitzungen der vergangenen Tage hier im Hohen Haus habe ich bemerkt, dass von so mancher Seite versucht wird, Neidkomplexe zu schüren und zu polarisieren. (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Kummerer.) – Meine Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus, ich bitte Sie – auch Sie, Herr Kollege Kummerer! –: Nehmen wir die Anforderungen, die auch Sie an die Bauern stellen, ernst und trachten wir danach, dass diese erfüllt werden können! Schüren Sie aber bitte nicht Neidkom­plexe, indem Sie sagen: Jetzt habt ihr ohnehin ein 3-Milliarden-Paket! Das sind doch nicht 3 Milliarden € im Jahr mehr, sondern dabei handelt es sich um ein Paket für die nächsten vier Jahre! Das möchte ich hier schon in aller Deutlichkeit gesagt haben.

Daher bitte ich Sie: Anerkennen Sie unsere stabile Agrarpolitik, eine Politik, die wir hier im Hohen Haus gestalten! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitli­chen.)

Wenn man unsere Agrarpolitik mit der anderer EU-Staaten, ja überhaupt in Europa vergleicht, sieht man ganz deutlich, dass wir da vorbildhaft unterwegs sind. Ich verwei­se in diesem Zusammenhang nur auf die diesbezüglichen zwei Säulen: die Direktzah­lungen und die so genannte ländliche Entwicklungssäule. In Österreich werden bereits heute 60 Prozent der Mittel für die ländliche Entwicklung verwendet, also für jene Pro­gramme, die den gesellschaftlichen Anforderungen am nächsten kommen, wie eben das Umweltprogramm oder Ausgleichszulagen für Betriebe in benachteiligten Gebie­ten. Nur mehr 40 Prozent der Mittel gehen in Direktzahlungen, die so genannten Pro­duktionsprämien eben.

Wissen Sie, meine Damen und Herren, wie das im EU-Durchschnitt ausschaut? – 90 Prozent Direktzahlungen und 10 Prozent für die ländliche Entwicklung, für die An­forderungen, die seitens der Gesellschaft an die Landwirte gestellt werden! – Diese positive Entwicklung in unserem Land muss doch auch einmal anerkannt werden! Re-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite