Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 13

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den Sie von den Oppositionsparteien das doch nicht ständig krank! – Bei uns in Öster­reich wird eine gute Agrarpolitik gemacht! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

In Österreich gibt es beispielsweise auch den höchsten Anteil an jungen Betriebsinha­bern, was ohne Zweifel auch ein positives Signal darstellt: 16 Prozent unserer Be­triebsinhaber sind unter 35 Jahren! Der EU-Durchschnitt liegt bei 8 Prozent! Unter den alleinigen Betriebsinhabern ist bei uns in Österreich auch ein hoher Anteil an Frauen gegeben, nämlich 30 Prozent; im EU-Schnitt liegt dieser lediglich bei 24 Prozent.

Weiters, meine Damen und Herren, hat Österreich eine Spitzenreiterrolle, was den ökologischen Landbau betrifft: 9,7 Prozent; der EU-Schnitt beträgt knapp 2 Prozent.

Österreich ist sozusagen auch Europameister, was das Umweltprogramm betrifft, bei dem unsere Bauern nach dem Prinzip der Freiwilligkeit mitmachen: 70 Prozent der Bauern mit 90 Prozent der Fläche nehmen freiwillig an diesem Umweltprogramm teil – und das ist wahrlich eine europameisterhafte Leistung! Ich meine, dazu kann man den Bauern in Österreich nur herzlich gratulieren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Angesichts all dieser Herausforderungen – GAP-Reform, WTO-Verhandlungen – brauchen wir stabile Rahmenbedingungen, damit die landwirt­schaftlichen Betriebe Österreichs noch mehr professionalisiert beziehungsweise für überbetriebliche Kooperationen vorbereitet werden können und die europaweite Zulas­sung von Betriebsmitteln rascher umgesetzt werden kann – ganz im Sinne der Wett­bewerbsfähigkeit im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung.

Wir brauchen entsprechende Aus- und Weiterbildungsangebote für bäuerliche Famili­enunternehmen; alle Betriebe gehören EDV-ausgestattet. Gerade im ländlichen Raum müssen wir eine neue Informationstechnologieoffensive einleiten.

Die Bauern brauchen neue Märkte, um als umfassende Unternehmer des ländlichen Raumes tätig sein zu können. Wir brauchen die Weiterentwicklung unserer Maschinen­ringe sowie die Zusammenarbeit mit der industriellen Produktion, und wir müssen auch neue Einkommensquellen erschließen, wächst uns doch buchstäblich die Biomasse beim Fenster herein, meine Damen und Herren!

Das Ganze stellt also, wie ich meine, gerade für den ländlichen Raum einen entspre­chenden Beschäftigungsimpuls dar, eben ganz im Sinne von Arbeit schaffen und gleichzeitig Umwelt schützen. Was wir natürlich auch brauchen, ist, dass auch auf die­sem Gebiete die Verwaltungsvereinfachung vorangetrieben wird.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zum Schluss kommend: Die Konsumenten haben klare Vorstellungen davon, was die Bauern in Österreich zu leisten beziehungsweise zu bieten haben. Und ich betone: Wir wollen diese Vorstellungen der Konsumenten erfüllen. (Abg. Dr. Glawischnig: Hoffentlich auch die der Konsumentinnen!) Natürlich auch die der Konsumentinnen; danke, Frau Kollegin Glawischnig, für diesen Hinweis!

Die Konsumentinnen und Konsumenten sind die Partner der Bauern – das jedoch, meine Damen und Herren, unter zwei wesentlichen Bedingungen: dass Lebensmittel nicht ständig als Lockartikel angeboten werden, dass die Bauern dafür einen fairen Preis bekommen und dass wir hier im Hohen Haus dafür sorgen, dass die bäuerlichen Familien im ländlichen Raum entsprechend stabile sowie langfristig kalkulierbare Rah­menbedingungen vorfinden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


9.15

 


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