gerinnen weiter belastet. Oder die Infrastruktur wird nicht errichtet, und die Qualität der Wasserversorgung sinkt.
Dies schädigt den Lebensstandard der Österreicherinnen und Österreicher und über den sinkenden Konsum auch die Volkswirtschaft. Daher, sehr geehrter Herr Minister, sehr geehrte Damen und Herren von den Regierungsparteien, fordere ich, dass der Wasserwirtschaftsfonds wieder die notwendigen Mittel zugeführt erhält.
Ich fordere in diesem Zusammenhang auch, dass der Förderungssatz wieder zumindest auf das ursprüngliche Maß angehoben wird! Wir alle, sehr geehrte Damen und Herren, Herr Minister, brauchen sauberes, gesundes Wasser zum Leben. Und in der Wasserwirtschaft zu sparen, ist, wie ich meine, ein schwerer politischer Fehler. (Beifall bei der SPÖ.)
10.29
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Keuschnigg. Gewünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.
10.29
Abgeordneter Georg Keuschnigg (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Es bringt ja normalerweise nicht viel, auf Polemiken einzugehen, vor allem dann nicht, wenn sie ein gewisses Niveau unterschreiten. Herr Kollege Faul, ich muss Sie aber tatsächlich berichtigen.
Sie haben hier Zahlen herausgegriffen, die einfach nicht so im Raume stehen bleiben dürfen. (Abg. Faul: Reden Sie mit dem Rechnungshofpräsidenten!) Sie versuchen damit, Berufsgruppen gegeneinander auszuspielen, aber dann sollten wenigstens gewisse Mindestgrundlagen stimmen.
Ich halte fest: Das durchschnittliche
Jahreseinkommen eines unselbständig Erwerbstätigen hat im
Jahr 2000 20 700 € betragen. Das durchschnittliche
landwirtschaftliche Einkommen liegt bei 14 000 € – um einige
Euros abgerundet. (Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: Brutto oder
netto? – Abg. Faul hält dem Redner den Rechnungshofbericht entgegen.)
Ich darf Ihnen sagen: Uns plagt seit vielen Jahren die Tatsache, dass der Abstand zwischen den Einkommen der landwirtschaftlichen Arbeiter und der unselbständig Erwerbstätigen zirka 40 Prozent beträgt!
Es ist auch immer fragwürdig, wenn man mit
einzelnen Jahreszahlen argumentiert. Bitte schauen Sie doch auch einmal auf das
Niveau des Jahres 1994! Das einzelne Jahr sagt überhaupt nichts aus. Wir sind
froh, wenn wir langsam das Niveau des Jahres 1994, von vor dem Beitritt zur
Europäischen Union erreichen! Die Aussagen von vorhin sind leider eine
bedauerliche Demagogie, die nicht leicht zu überbieten ist. (Beifall bei
der ÖVP.)
Kollege Pirklhuber hat auf den Paradigmenwechsel in der internationalen Agrarpolitik verwiesen, und ich sage hier auch gar nichts dagegen. Ich sage nur, unser Paradigmenwechsel geht in Richtung Sicherung der Wertschöpfung in den ländlichen Räumen und in der Landwirtschaft, in Richtung Sicherung der Einkommen, in Richtung Sicherung der Vitalität der bäuerlichen Betriebe.
Ich bedauere es immer wieder, dass die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit viel zu eng wahrgenommen wird, nämlich vor allem als Lebensmittel- beziehungsweise Nahrungsmittelerzeuger. Die Landwirtschaft ist aber viel mehr, wesentlich mehr! Die Landwirtschaft ist heute auch ein bedeutender Tourismusanbieter. Es gibt Regionen, wo bis zu einem Fünftel der Tourismuswertschöpfung – mit entsprechender Anzahl an Gästebetten – in der Landwirtschaft erarbeitet wird. Die Landwirtschaft ist ein starker Dienst-