In diesem Sinne wird der Agrotourismus
weiterhin eine Einnahmequelle für die Bauern bleiben und gleichzeitig
Österreich nach außen entsprechend gut vertreten. Dafür bedanke ich mich bei
den Vermietern und wünsche Ihnen auch eine gute Sommersaison 2003. (Beifall
bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
10.52
Präsident
Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau
Abgeordnete Dr. Lichtenberger. Wunschredezeit: 5 Minuten. –
Frau Abgeordnete, Sie sind am Wort.
10.53
Abgeordnete Dr. Evelin Lichtenberger (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Auf Grund der Brisanz des Themas muss ich noch einmal auf die Frage Euratom und Österreichs Haltung in dieser Frage zurückkommen.
Meine
Damen und Herren! Wir können in Österreich des Langen und des Breiten über
Energiepolitik diskutieren, uns Förderungsmechanismen überlegen – wenn wir
die Bedrohung durch die Reaktoren an unseren Grenzen, in Europa, wenn wir die
unfaire Konkurrenzsituation für die Atomkraft, pro Atomkraft, in Europa nicht
vom Tisch bekommen, dann wird das alles im Vergleich nur ein schwaches
Instrument sein. (Beifall bei den Grünen.)
Meine
Damen und Herren! Im Konvent für die Verfassung Europas ist es gelungen, etwas
zustande zu bringen, worauf ich sehr stolz bin, nämlich: Alle Österreicherinnen
und Österreicher im Konvent haben das Anliegen EURATOM, das von mir, von uns
eingebracht wurde, unterstützt! Es gab keine parteilichen Unterschiede zwischen
ÖVP und FPÖ und Grünen und Sozialdemokraten. Wir haben gemeinsam einen Antrag unterstützt,
einen Antrag eingebracht, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern anderer
Länder, die eine Reform des EuratoM-Vertrages
wollten, und zwar in einer ganz bestimmten Form.
Wir
müssen gemeinsam versuchen – hier muss die Regierung tätig werden, aber,
Herr Minister, mit Ihren Ausführungen war ich bei Gott nicht zufrieden –,
die Fördermechanismen für Euratom vom
Tisch zu bekommen. Wir müssen den EuratoM-Vertrag
mit einer so genannten „sunset clause“ versehen, wir müssen also erreichen,
dass dieses Vertragswerk, das heute schon total veraltet ist, nach
50 Jahren – das wäre im Jahr 2007 – endlich ausläuft. (Beifall bei den Grünen.)
Das war
unser zentrales Anliegen. Das Auslaufen dieses Vertrages wollen wir erreichen.
Was kann unsere Regierung dazu tun? Das zu
beantworten ist relativ einfach: Beim künftigen Treffen der Regierungschefs in
Thessaloniki erwarte ich mir von unseren Regierungsvertretern dringendst – und das ist das Interesse der
österreichischen Bevölkerung, das sie dort zu vertreten haben! –, dass
sie sich für das Auslaufen des EuratoM-Vertrages einsetzen, dass unser Bundeskanzler
sein politisches Gewicht in die Waagschale legt, um das zu erreichen. Das ist
unverzichtbar, meine Damen und Herren! (Beifall
bei den Grünen.)
Gerade
seitens der Regierungen der anderen europäischen Staaten gibt es leider
schmählichen Widerstand. Da gibt es leider immer noch jene, die glauben, man
könne die große Lüge verbreiten, dass Atomenergie für Klimaschutzmaßnahmen
geeignet sei. – Meine Damen und Herren! Das ist wissenschaftlich so
unglaublich, was da behauptet wird, und das geht so weit an der Energiezukunft
Europas vorbei, dass unsere Regierungsvertreter auf europäischer Ebene dringend
gefordert sind, alles zu tun, um diesen Unsinn endlich zu widerlegen! Dazu
braucht es aber wirklich mehr als zwei Sätze in Ihrer Erklärung, Herr
Minister! (Beifall bei den Grünen.)