Wir haben
im Konvent das geleistet, was wir leisten konnten, um eine Reform, ein Aufhören,
ein Auslaufen des EuratoM-Vertrages
zu erreichen. Jetzt ist der Ball bei unseren Regierungsvertreterinnen und
-vertretern, endlich auch dezidiert für diese Sache einzutreten und klar und
deutlich das Auslaufen des EuratoM-Vertrages
zu fordern. Ansonsten – und damit komme ich zu einem Budgetkapitel, das
mich eher traurig stimmt – werden die mageren Klimaschutzbemühungen
Österreichs nicht einmal mehr ein Tropfen auf dem heißen Stein sein können.
Meine
Damen und Herren! Wenn man sich das Budget anschaut, wenn man es liest –
und ohne diese Stellungnahme möchte ich meine Budgetrede zum Umweltthema nicht
beenden –, dann stimmt es einen sehr traurig, wie wenig Konsequenz Österreich in
der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zeigt.
Wenn der
Verkehrsminister – damit müssen wir uns auseinander setzen – darauf
stolz ist, viele neue Autobahnkilometer zu schaffen, wenn gleichzeitig nicht
einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein für Maßnahmen des Klimaschutzes zur
Verfügung stehen (Bundesminister
Dipl.-Ing. Pröll: 30 Millionen!) – vergleichen Sie
diese 30 Millionen mit dem, was zur Gesamtasphaltierung Österreichs
aufgewendet wird, Herr Minister, dann sehen Sie die Relationen, um die es hier
geht! – und wenn gleichzeitig in Sachen Wärmedämmung so viel an
Wirtschaftsförderung drinnen wäre, dann hätte ich mir erwartet, dass eine
Regierung, die wirklich an Klimaschutz, an einer Erreichung des Kyoto-Zieles
interessiert ist, auch klar entsprechende Maßnahmen setzt und dieses Geld, das
jetzt verasphaltiert werden soll, in den Nahverkehr investiert, für eine
gerechte Mobilität, und in die thermische Gebäudesanierung, denn die sichert
viermal so viele Arbeitsplätze.
Aber das, meine Damen und Herren von den
Regierungsparteien, müssen Sie offensichtlich erst erfassen. Ganz Europa
schaut auf unsere alpinen Architekten, darauf, welche Leistungen im thermischen
Bau sie erbringen. Aber Sie ignorieren das, meine Damen und Herren! Ich fordere
Sie auf, setzen Sie sich damit auseinander! (Beifall bei den Grünen.)
10.59
Präsident Dr. Andreas Khol:
Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Missethon. Redezeit:
3 Minuten. – Herr Abgeordneter, Sie sind am Wort.
11.00
Abgeordneter
Dipl.-Ing. Hannes Missethon (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte
Frau Kollegin Lichtenberger, ich glaube, Ihre Traurigkeit ist fehl am Platz,
sie ist nicht notwendig. Ich vertrete auch nicht den Standpunkt von Herrn
Kollegem Faul, der gemeint hat, Grün sei unausgereift, sondern ich glaube eher
das, was Frau Kollegin Machne gesagt hat: Die Grünen haben durchaus einiges zur
Bewusstseinsbildung in diesem Land beigetragen und auch dazu, dass Österreich
in Europa zum Umweltland Nummer eins geworden ist. Das muss man noch einmal
ganz klar festhalten. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Walch.)
Ich glaube, dass wir damit in einem besonders innovativen und attraktiven Politikfeld Vorreiter in Europa sind. Ich möchte zwei Aspekte herausgreifen:
Der erste Aspekt ist die erneuerbare
Energie. Aus der EU-Richtlinie zur Förderung der Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energiequellen im Elektrizitätsbinnenmarkt wurde das
Ökostromgesetz abgeleitet. Dieses Ökostromgesetz hat – und das muss man
nach einigen Monaten wirklich sagen – in diesem Bereich einen wirklichen
Boom ausgelöst und ist zu einer wirklichen österreichischen Erfolgsstory, zu
einer weiteren Erfolgsstory im Bereich Umweltpolitik geworden, geschätzte Damen
und Herren! (Präsident Dr. Fischer übernimmt den Vorsitz.)