Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 56

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Praßl. – Bitte.

 


11.51

Abgeordneter Michael Praßl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Die Land- und Forstwirtschaft spielt auch in meinem Wahlkreis eine beachtliche, eine sehr große Rolle. Der Anteil der in der Land- und Forstwirtschaft Tätigen ist im Vergleich zum österreichischen ebenso wie zum steirischen Durchschnitt sehr hoch, wobei die Situation historisch gewachsen ist.

Durch klimatisch günstige Voraussetzungen war es in der Vergangenheit möglich, landwirtschaftlichen Betrieben mit relativ kleinen Betriebsstrukturen das Auskommen zu sichern. Die günstigen Voraussetzungen und die Grenzlage haben diese Struktur zusätzlich beeinflusst, da über Generationen hinweg auch politisches Interesse daran bestand, diese Grenzräume möglichst dicht zu besiedeln.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Voraussetzungen haben sich in der letzten Zeit insbesondere durch den Wechsel von einer produktions- und landwirtschaftlich domi­nierten Wirtschaftsstruktur zu einer dienstleistungs- und handelsdominierten Wirtschaft stark verändert. Die wirtschaftliche Randlage bei uns hat auch Nachteile, zum Beispiel bei der Infrastruktur, bei der Verkehrswegeerschließung.

Meine Damen und Herren! In der österreichischen Landwirtschaft dominieren kleine und mittlere Betriebe – das ist auch in meinem Bezirk und Wahlkreis so. Ungefähr 80 Prozent der Betriebe bewirtschaften weniger als 10 Hektar. Sie haben aber bewusst eine Nischenproduktion aufgenommen, wie zum Beispiel die Produktion von steiri­schem Wein, von frisch-saftigen steirischen Äpfeln oder steirischem Kürbiskernöl. Hin­sichtlich dieser Produktionssparten wurde nicht nur sehr sachlich und fachlich von der Kammer her beraten, sondern sie wurden auch entsprechend gefördert.

Die saisonalen Arbeitsspitzen werden mit zusätzlichen Hilfskräften beziehungsweise auch mit Maschinenringen bewältigt.

Der Tourismus spielt in meinem Bezirk und Wahlkreis ebenso eine sehr bedeutende Rolle. Einige Daten dazu: Bad Loipersdorf – eine Thermalquelle mit besonderer Be­deutung. Die dortigen landwirtschaftlichen Betriebe haben es geschickt gemacht und zustande gebracht, bewusst Investitionen in „Urlaub am Bauernhof“ zu tätigen. Eine kleine Gemeinde in diesem wunderbaren Bad Loipersdorf mit ungefähr 800 Ein­wohnern hat ungefähr 55 000 Beherbergungen pro Jahr, wovon zirka 13 000 allein auf den Bereich „Urlaub am Bauernhof“ entfallen.

Die Direktvermarktung und die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte hat in mei­nem Gebiet ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert. Ungefähr 20 Prozent werden im Rahmen der Direktvermarktung an den Konsumenten verkauft.

Verehrte Damen und Herren! Ich bin stolz darauf, ein Vertreter der Bauern in dieser Region zu sein, und auch stolz auf die vielen landwirtschaftlichen Betriebe, die dort hervorragende Arbeit für alle Österreicherinnen und Österreicher leisten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich denke, dass wir mit dieser Bundesregierung und mit unserem Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft eine hervorragende Vertretung für die Zukunft haben und auch die großen Aufgaben wie etwa die Erweiterung der EU bewältigen werden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

11.54

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Walther. – Bitte.

 


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