Europäischen Union unseren Agrarprodukten die Treue gehalten haben. Und es war nicht klar, dass es uns gelingen wird, unsere Regale in den Märkten zu verteidigen; wir hatten Angst vor ausländischen Konkurrenzprodukten.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch der Agrarmarkt Austria, die gestern ihren zehnten Geburtstag gefeiert hat, ein herzliches Danke dafür sagen, dass sie uns von der Landwirtschaft dabei geholfen hat. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Ich darf aber heute im Besonderen auf eine sehr positive Entwicklung im Bereich des Biolandbaus eingehen, weil ich selbst Biobauer bin.
Österreich ist führend in Europa, was seinen Anteil an Biobauern betrifft. Im Jahre 2002 waren 9,1 Prozent der Betriebe mit 11,3 Prozent der Fläche Biobetriebe. Ich darf Ihnen aber die neueste Zahl dazu präsentieren – vielleicht weiß sie der Herr Bundesminister auch noch nicht, weil ich sie gestern erst erfragt habe –: Wir Biobauern haben im Jahr 2003 die Fläche auf 12,8 Prozent gesteigert; das ist eine Steigerung von 1,5 Prozent, eine Steigerung um beinahe 40 000 Hektar von 2002 auf 2003.
Ich glaube, eine Steigerung im Bereich der Biolandwirtschaft kann man nicht über eine Steigerung von Prämiensätzen erreichen, sondern nur über eine Steigerung der Konsumentenwünsche in diese Richtung. Wir hatten von 1995 bis 1998 die Situation, dass durch Prämienanreize sehr viele in den Biolandbau drängten und danach bald wieder ausstiegen, weil kein Markt, weil kein Absatz vorhanden war.
Es gilt, gemeinsam mit dem Absatz die Biolandwirtschaft zu entwickeln. Und ich glaube, in „Bio-Austria“ als Servicestelle seitens des Bundesministers für die Bioverbände, als Servicestelle, die auch ein einheitliches Gütesiegel und damit mehr Transparenz gegenüber dem Konsumenten bringen soll, ist ein sichtbares Signal in diese Richtung zu sehen.
Geschätzte Damen und Herren! Ich darf alle Österreicherinnen und Österreicher einladen: Greifen Sie zu heimischen Qualitätsprodukten, greifen Sie zu heimischen Bioprodukten! Ihr Einkauf entscheidet! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
12.11
Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Schiefermair. – Bitte.
12.11
Abgeordnete Notburga Schiefermair (ÖVP): Geschätzter Herr
Präsident! Werter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau
Abgeordnete Binder – und da kann ich mich den Ausführungen der
Abgeordneten Höllerer anschließen – hatte einige Punkte in ihrer Rede, die
ich auf meine Weise beantworten möchte. Sie stellt betreffend Aushöhlung des
ländlichen Raumes fest, dass diese Regierung dafür verantwortlich ist. Ich
finde, das ist nicht gerechtfertigt, denn genau diese Regierung setzt sich für
die Stärkung des ländlichen Raumes ein und setzt auch Taten. (Beifall bei der
ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Zum Grünen Bericht. Frau Abgeordnete Binder, Sie finden darin kein entsprechendes Kapitel über Frauen in der Landwirtschaft. Bäuerinnen sind das Paradebeispiel dafür, dass Frauen Familien, aber auch Betriebe gemeinschaftlich, partnerschaftlich führen. Sie wollen nicht separat hervorgehoben werden, denn diese Familien im Bereich der Landwirtschaft leben partnerschaftlich aktiv. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)