aufgelöst, aber das Geld kommt dann schon von hinten herum wieder in die Gesundheitstöpfe zurück.
Frau Bundesministerin! Ich möchte von Ihnen doch auch einmal sehr deutlich und klar hören, wie das funktionieren soll. Ob jetzt die Gelder aus der Tabaksteuer, deren Zweckwidmung wir erst vor einem Jahr beschlossen haben, für die Gesundheitstöpfe verwendet werden, sprich zu den Krankenversicherungen kommen, auf welchen verschlungenen Umwegen sie abgezweigt oder doch wieder zurückgeführt werden.
Das Zweite: Mein Kollege, Professor Grünewald, hat in seiner Wortmeldung schon darauf hingewiesen, dass ein Satz, wie der von Finanzminister Grasser – Wir wollen das erprobte und bewährte Gesundheitssystem in Österreich erhalten und verbessern. –, sagen wir es einmal so, sehr beliebig interpretierbar ist.
Herr
Staatssekretär Waneck ,Sie haben offensichtlich eine sehr konkrete
Interpretation, wie das funktionieren soll, nämlich durch Bewerbung von Auers
Basenpulver. Damit ist nicht der Kabinettschef der Frau Bundesministerin, der
ja auch zufällig Auer heißt, oder der Abgeordnete Jakob Auer gemeint, sondern
„Dr. Auers Basenpulver“ (Abg. Miedl: Beides gute Männer!),
eine Sache, der offensichtlich auch Kollege Miedl sehr viel Zutrauen
entgegenbringt. Vielleicht sind Sie auch so wie der ehemalige Verkehrs- und
Infrastrukturminister Schmid in Sachen PR für „Dr. Auers Basenpulver“
tätig? (Abg. Mag. Wurm: Das scheint etwas mit der Steiermark zu
tun zu haben! – Gegenruf des Abg. Miedl.)
Herr Kollege
beziehungsweise Herr Staatssekretär: Sie bewerben auf der Homepage des
Ministeriums „Dr. Auers Basenpulver“ damit, dass Sie darauf hinweisen,
dass man sich nur die Problematik des sauren Regens vor Augen führen müsse, und
über diesen Vergleich vom sauren Regen auf die übersäuerten Körper überleiten,
die offensichtlich auch irgendwie vom sauren Regen betroffen oder analog zu den
Bäumen im Wald schwer geschädigt sind. Sie machen also auf der offiziellen
Homepage des Ministeriums Werbung für „Dr. Auers Basenpulver“, obwohl
auch Ihnen nicht unbekannt sein dürfte, dass der Verein für
Konsumenteninformation schon seit Jahren sehr erfolgreich einen beharrlichen
und ausdauernden Kampf gegen „Dr. Auers Basenpulver“ führt, weil die
medizinische Wirkung dieses Basenpulvers wissenschaftlich ganz offensichtlich
nicht nachgewiesen ist. (Abg. Mag. Wurm: Die Homepages der
Bundesregierung haben es aber in sich!)
Herr
Staatssekretär, Sie wollen noch dazu öffentliche Mittel zur Beforschung dieser
Substanz einsetzen! Wenn das alles so ist, Herr Staatssekretär, dann ist das
zwar Ihr besonderer und spezifischer Beitrag, um nicht nur mit dem sauren
Regen, sondern auch mit den übersäuerten Körpern fertig zu werden, aber ich
frage mich wirklich, ob das der geeignete Einsatz für einen
Gesundheitsstaatssekretär ist, um das Gesundheitswesen in Österreich zu
sanieren. (Beifall bei den Grünen.)
„Dr. Auers Basenpulver“ kann man teuer und privat erwerben, und kann damit mental die Hoffnung verbinden, dass man für seinen Körper etwas Gutes tut. (Abg. Brosz: Was sagt denn eigentlich Bartenstein dazu?) Wenn das Staatssekretariat für „Dr. Auers Basenpulver“ Werbung macht, dann ist das ungefähr so, als ob ich hier ans Rednerpult treten und Ihnen Trost und Heilung durch das Handauflegen versprechen würde. Ungefähr denselben Charakter scheint das zu haben. Auch das Handauflegen kann manchmal Wirkung zeigen. (Abg. Dr. Stummvoll: Aber nicht Ihres! – Abg. Mag. Wurm: Das ist reinste Esoterik!) Aber Gesundheitspolitik, Herr Staatssekretär, die Gesundheitspolitik eines Ressorts stelle ich mir schon anders vor, und ich ersuche Sie deshalb auch um eine Aufklärung über „Dr. Auers Basenpulver“. (Beifall bei den