Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 118

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

und wieder EADS-Vertreter getroffen: Das waren meine Termine! (Abg. Gaál: Treten Sie zurück!) Ich ersuche Sie, das zur Kenntnis zu nehmen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitli­chen.)

Aus meiner Sicht war – auch das betone ich – daher in jeder Phase dieses zweistufi­gen Verfahrens selbstverständlich die völlige Gleichbehandlung der Bieter sicherge­stellt. Da ich bis zur tatsächlichen Verhandlungsaufnahme im Jahr 2003 mit der Firma EADS keine Verhandlungen und auch keine Gespräche über militärtechnische Fragen von wesentlichem Inhalt geführt habe, war es auch nicht notwendig, dem Bundesminis­ter Scheibner über diese Gespräche extra zu informieren. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Selbstverständlich stand ich mit ihm im Rahmen der Bundesregierung laufend in Kon­takt. Wir haben laufend in dieser Frage Diskussionen geführt, so wie auch mit dem Wirtschaftsminister. (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Die Fragen 12 und 13 darf ich wie folgt beantworten:

Auch hierzu verweise ich auf meine Beantwortung vom 10. Juni 2003, wo ich aus­drücklich festgehalten habe – ich zitiere mich selbst –, dass es nur einen Ministerrats­beschluss der Bundesregierung betreffend Abfangjägerbeschaffung gibt, das ist jener vom 2. Juli 2002. Der Vorschlag der Bewertungskommission des Landesverteidi­gungsministeriums, bestehend aus 33 Experten, wurde der Bundesregierung entschei­dungsreif vorgelegt und von dieser auf Vorschlag des Bundesministers für Landesver­teidigung einstimmig zur Kenntnis genommen. Im Übrigen hat, wie Sie wissen, die Mehrheit der Abgeordneten im Nationalrat im Rahmen der Beratungen zum Budgetbe­gleitgesetz 2003 diesem Vorschlag bereits zugestimmt und ihn beschlossen.

Es ist zutreffend, dass ich mich ursprünglich gegen eine Beschaffung von Abfangjä­gern ausgesprochen habe. In der Folge – weil Sie das immer geflissentlich auslassen, möchte ich einmal darauf hinweisen – habe ich mich sehr massiv für die kostengünsti­ge Variante, nämlich für die Beschaffung von F-16 Mid-Life Update  eingesetzt (Zwi­schenrufe bei der SPÖ) und habe dann auf Grund der Empfehlung der Bewertungs­kommission und ihrer ausschließlichen Kompetenz, was die Typenentscheidung be­trifft, und des Vorschlags des Bundesministers Scheibner im Ministerrat den Ankauf des Eurofighters der Firma EADS als Bestbieter mitgetragen. (Abg. Eder: Sie sind um­gefallen!)

Zur Frage 14:

Auch da möchte ich nochmals ausdrücklich festhalten (Abg. Eder: Der „arme“ Scheib­ner ist „schuld“!), dass die in dieser Frage implizierte Unterstellung, dass ich für den Eurofighter interveniert hätte, nicht zutreffend ist.

Was die von Ihnen dargestellten Zahlen anbelangt, sagt mir das Landesverteidigungs­ministerium, das ich um deren Prüfung gebeten habe, sie seien nicht nachvollziehbar. Im Übrigen verweise ich auch hierzu auf meine Beantwortung der Dringlichen Anfrage vom 10. Juni 2003. (Abg. Mag. Kogler: Die Zahlen aus dem Budgetausschuss!)

Zur Frage 15:

Die Entscheidung der aus 33 Mitgliedern bestehenden und in fünf Untergruppen ge­gliederten Bewertungskommission erfolgte 4 : 1 für den Eurofighter, weshalb die Un­terstellung, dass die Entscheidung für EADS gegen die Vorschläge der ranghöchsten Militärs erfolgte, laut Auskunft des Landesverteidigungsministeriums schlichtweg falsch ist. (Abg. Dr. Pilz: Das ist die Unwahrheit! – Abg. Eder: Lauter Unwahrheiten!)

Laut Mitteilung des Bundesministeriums für Landesverteidigung untermauert die Kom­mission ihre Entscheidung für den Eurofighter unter anderem mit folgenden Argumen­ten: Am Programm Eurofighter sind vier große europäische Luftwaffen beteiligt, wes-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite