Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 150

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Der Entfall der vorgesehenen Einmalzahlung und der Valorisierung des Pflegegeldes ist auch nicht gerade Ausdruck besonders großer Wertschätzung.

Damit Sie Ihr selbst definiertes Image als soziales Gewissen der Regierung wieder aufpolieren, Frau Ministerin, werden Sie sicher viele kostspielige Sitzungen mit Ihren Marketingstrategen brauchen. Aber vielleicht gibt Ihnen „KHG“, der unabhängige Fi­nanzoptimierer für Minister aller Art, nützliche Finanzierungstipps. Ich würde es Ihnen wünschen. (Beifall bei der SPÖ.)

17.27

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Hütl. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


17.27

Abgeordneter Dipl.-Ing. Günther Hütl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich komme wieder auf die Gesundheit zu sprechen. Die Frage ist: Was sind die Erwartungen in die Gesundheitsversorgung? Wir sind uns einig, die Gesundheitsver­sorgung soll leistungsfähig und qualitativ hoch stehend sein, deshalb ein Ja zur medi­zinischen Spitzenforschung und zu einer erstklassigen technologischen Ausstattung. Sie soll flächendeckend sein, das heißt: umfassende Versorgung in allen Regionen. Sie soll frei zugänglich sein, das heißt: unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten oder vom Alter. Sie soll effizient sein. Das bedingt jedoch eine Reform, und wir sagen ja zu einer Gesundheitsreform. Und sie soll finanzierbar sein, durch Erhöhung der Effi­zienz und Wirtschaftlichkeit.

Ich möchte aber nun ganz kurz auf die Spitzenmedizin eingehen. Wie auch unser Bun­deskanzler Dr. Wolfgang Schüssel in seiner Rede zur Lage der Nation gesagt hat, sind wir in einigen Bereichen führend in der Medizin, zum Beispiel bei Hörimplantaten und bei Organtransplantationen. In Österreich haben mehr schwer kranke Menschen eine Überlebenschance als in anderen vergleichbaren westlichen Industriestaaten.

Ich bin indirekt auch ein Nutznießer dieser Spitzenmedizin, ich habe dazu meine eige­nen Erfahrungen machen müssen. Ich bin froh darüber und auch dankbar dafür, dass ich in Österreich lebe, denn auf Grund unserer hochwertigen Medizin verlief eine be­sonders schwere Krankheit eines meiner Familienmitglieder sehr positiv. Das war mög­lich durch eine optimale Zusammenarbeit von Onkologen und Spezialisten für Ortho­pädie. Ich bin auch Kollegem Grünewald für das Stichwort dankbar: Das war wirklich Weltklasse-Medizin.

Im Verlauf eines langen Behandlungszeitraumes konnte ich beobachten, dass die im­mensen Belastungen durch die Chemotherapie dank der Forschung immer mehr ab­nahmen und dass die Untersuchungsmethoden immer genauer, schneller und immer weniger belastend durchgeführt werden können.

Ridi Steibl hat schon gesagt, dass die WHO Österreich einen äußerst günstigen Platz weltweit zugeordnet hat. Auch die Experten der OECD bescheinigen unserem Ge­sundheitssystem eine sehr hohe Qualität.

Wir von der Regierung wollen eine erstklassige Medizin, keine Zwei-Klassen-Medizin. Es ist unser Ziel, qualitätsichernde Maßnahmen in allen Bereichen des Gesundheits­systems zu setzen. Aber wir wissen, dass die Ausgaben für medizinische Leistungen und Pflege deutlich ansteigen werden. Das heißt, wir – und damit meine ich alle im Haus – müssen einiges unternehmen und verändern, damit diese Qualität erhalten bleibt. Das sind wir uns selbst schuldig und auch unseren folgenden Generationen, und das ist ganz im Sinne eines Satzes der Gesundheitsorganisation, der da heißt: Ge-


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