Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 151

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sundheit ist eines der Grundrechte des Menschen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Freiheitlichen.)

17.30

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Dr. Brinek zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


17.31

Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Herr Präsident! Ich berichtige tatsächlich: Kollegin Grossmann hat behauptet, mit dem Budgetbegleitgesetz hätten wir Pensions­kürzungen bis zu 40 Prozent beschlossen.

Richtig ist vielmehr, dass eine Deckelung der Verluste mit höchstens 10 Prozent be­schlossen wurde. (Abg. Dr. Grünewald: Wie lange?) – Für 25 Jahre und mehr. Was darüber hinausgeht, muss die nächste Regierung, der nächste Nationalrat beschlie­ßen. 25 Jahre! (Beifall bei der ÖVP.)

17.31

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Fleckl. – Bitte.

 


17.31

Abgeordnete Anita Fleckl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen im Hohen Haus! Die Frauen im Doppelbudget 2003 und 2004 und was sie erwartet: Ich erlaube mir zu sagen, auf jeden Fall nichts Gutes.

Noch im Regierungsprogramm hat sich Frau Bundesministerin Rauch-Kallat zu den Frauen bekannt, was ja lobenswert und vor allem zu begrüßen ist; aber: Wo ist Ihre Verantwortung den Frauen gegenüber geblieben, Frau Bundesministerin, als Sie ve­hement diese Pensionskürzungen Ihres Kanzlers unterstützt haben? (Beifall bei der SPÖ.)

Bereits heute liegen 70 Prozent der Frauen mit Ihren Pensionen an und unter der Ar­mutsgrenze, wegen kurzer Beitragszeiten, Teilzeitbeschäftigung und Einkommensun­terschieden von bis zu 30 Prozent im Vergleich zu den Männern. Nichts passiert von Ihrer Seite, um diese Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern zu be­seitigen. Im Budget ist Ihnen das Aktionsprogramm der EU zur Chancengleichheit für Frauen mickrige 1 000 € wert. Ein beschämender Beitrag zur Gleichstellung der Frauen, möchte ich behaupten! (Beifall bei der SPÖ.)

Sie formen nur schöne Seifenblasen, halten Sonntagsreden, aber handeln anders, als Sie reden.

Wie sieht nun Ihre Frauenpolitik aus? – In den Budgetberatungen, Frau Bundesminis­terin, haben Sie auf die Anfrage zu den Ladenöffnungszeiten gemeint, dass die Libera­lisierung der Ladenöffnungszeiten den Frauen die Gelegenheit geben wird, länger ein­kaufen gehen zu können. Eine eigenartige Sichtweise, möchte ich einmal sagen. Ich frage Sie: Wer soll am Abend denn noch einkaufen gehen? Die einen müssen länger arbeiten, und den anderen wird durch das Budget das Geld aus der Tasche gezogen. Die Geschäfte werden leer bleiben, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

70 Prozent der Beschäftigten im Handel sind Frauen, 70 Prozent, für die es entschei­dend ist, ob sie jeden zweiten Samstag mit ihrer Familie verbringen können oder nicht. Für die meisten dieser 70 Prozent wird es abends bis 21 Uhr keine adäquaten Kinder­betreuungseinrichtungen geben. Wo bleiben budgetäre Mittel, um flächendeckend Kin­derbetreuungseinrichtungen zu schaffen, Einrichtungen, die diese Frauen notwendig brauchen? (Abg. Dr. Fekter: Wo bleiben die Initiativen der Stadt Wien?) Ich komme aus ländlichen Strukturen, Frau Kollegin, und kann Ihnen sagen, in diesem Bereich


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