Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 153

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nen an engagierten Frauen die richtigen Wege zu legen. Vor allem im Bereich der Wirtschaft, im Bereich der so genannten ureigenen Reviere der Männer besteht noch immer Handlungsbedarf.

Warum greifen die Aktionen in diesem Bereich so kurz? Wenn ich daran denke, wie viel Mühe in die Öffnung von typischen Männerberufen für Frauen gesteckt wurde! Noch immer entscheiden sich aber 55 Prozent der Mädchen für einen frauentypischen Lehrberuf.

Eine wichtige Maßnahme ist die Förderung von Frauengruppen, Projekten und Initiati­ven, die durch ihre Aktivitäten zur Förderung des gesellschaftlichen und politischen Einflusses der Frauen und der Lösung von unmittelbaren Problemen beitragen.

Den Frauen müssen die notwendigen Mittel gegeben werden, um die frauenpolitischen Themen auch weiterhin selbst in die Hand nehmen zu können. Eine Maßnahme, die zum Beispiel in Oberösterreich gesetzt wurde, ist die Ausweitung der Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen. Dabei übernimmt das Land 75 Prozent der zusätz­lich anfallenden Personalkosten. (Beifall bei der ÖVP.)

Mit solchen oder ähnlichen Maßnahmen können wir es auch österreichweit schaffen, die Frauenerwerbsquote merklich zu erhöhen. Wichtig wäre auch noch die Flexibilisie­rung von Arbeit an sich. Als Vorreiterland kann uns Schweden dienen, das Land mit der europaweit höchsten Erwerbsquote von Frauen. Und trotz des hohen Anteils an Frauen im Erwerbsleben finden wir die Schweden auch bei der Geburtenrate im Spit­zenfeld.

Unsere heutige Gesellschaft verlangt nach weiblichen Eigenschaften und weiblichen Entscheidungen. Das hilft nicht nur der österreichischen Wirtschaft, sondern auch dem ganzen Land. (Beifall bei der ÖVP.)

17.39

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Höllerer. – Bitte.

 


17.40

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Herr Präsident! Werte Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Ich möchte kurz auf die Ausführungen einer meiner Vorrednerinnen, auf jene von Frau Kollegin Grossmann, eingehen, denn mir kommt vor, sie hat heute ihre Unterlagen verwechselt: Das, was sie uns heute hier präsentiert hat, war inhaltsmäßig den Vorschlägen der SPÖ zu einer Reform der Pensionen sehr, sehr ähnlich.

Zur Frauenpolitik auch noch ein Wort: Die Damen von der SPÖ, die sich ganz beson­ders um die Frauenpolitik kümmern, leben sich sehr in Themen hinein, die sie eigent­lich schon seit Johanna Dohnal aufs Tapet bringen. Sie haben es aber in der Zeit, als sie Frauenpolitik noch maßgeblich mitverantwortet haben, nicht geschafft, das umzu­setzen. Unsere Frauenministerin hat ihre Zielvorgaben heute wieder bekannt gegeben. Sie ist ganz auf diese Themen konzentriert, und sie wird es auch schaffen, ihre Absich­ten in diesem Bereich umzusetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben in Österreich ein Gesundheitssystem, das tatsächlich zu den besten der Welt gehört, Herr Kollege Grünewald. Dieses Gesundheitssystem ist vor allem auch ein ganz wesentlicher Motor für die Volkswirtschaft: Es sind immerhin 10 Prozent aller Erwerbstätigen in Österreich auf diesem Sektor oder zumindest im Bereich der Zuliefe­rer beschäftigt, und 86 Prozent der Österreicher haben auch die Gesundheit als ihr wichtigstes und vorrangigstes Ziel erkannt. Das allein besagt auch schon, dass die österreichische Bevölkerung für Maßnahmen, die in diesem Bereich zu setzen sind und


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