Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 171

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Damen und Herren: Legen Sie Ihre Zahlen offen oder sagen Sie nicht bewusst die Un­wahrheit über die personelle Situation der Polizei und der Gendarmerie im Außen­dienst in Österreich! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Mag. Wurm: Aber 130 Wachzimmer haben Sie zugesperrt!)

Noch etwas sei geklärt – das wurde von Ihnen bisher nicht gesagt –: Auch wenn es der „Kurier“ behauptet – ich glaube, in der heutigen oder gestrigen Ausgabe –, wenn der „Kurier“ Wachzimmer in Wien sperren will, mag sein, der österreichische Innenminister, solange er Strasser Ernst heißt, wird keine Wachzimmer in Wien sperren! (Abg. Dr. Jarolim: Die Fakten sprechen eine andere Sprache!) Damit das auch in aller Klar­heit gesagt ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Gaál – leise applaudierend –: Kein Wachzimmer wird gesperrt? Da kann man ja nur applaudieren! – Abg. Mag. Wurm: Das schau’ ich mir an! Kein Wachzimmer wird ge­sperrt! Das werden wir uns aufschreiben!)

Einige Sätze zur Israelitischen Kultusgemeinde. Auch hier geht es mir darum, dass wir die Fakten darlegen. In Wien allein werden zirka – ich möchte die Zahl bewusst nicht nennen, weil ich einen Beitrag zur Sicherheit leisten will – 25 jüdische Objekte durch­gehend und zeitweilig durch österreichische Exekutivkräfte überwacht. Zu diesem Zweck sind insgesamt bis zu 100 Sicherheitswachebeamte eingesetzt. Je nach der Sicherheitslage werden sehr rasch und unverzüglich zusätzliche Maßnahmen auch in Abstimmung mit den Verantwortlichen in der Kultusgemeinde getroffen.

Darüber hinaus haben wir – mit „wir“ meine ich die österreichischen Bundesregierun­gen seit Beginn der achtziger Jahre – einen sehr großen Betrag, den ich aus Sicher­heitsgründen nicht nennen will, zur Ausstattung von Sicherheitseinrichtungen bei ge­fährdeten Objekten zur Verfügung gestellt.

Es tut mir sehr Leid, dass ich das sehr klar sagen muss, dass die Art und Weise, wie diese Diskussion in die Öffentlichkeit getragen wird, die Arbeit unserer Sicherheitsexe­kutive zusätzlich erschwert und damit auch die Sicherheit für die Israelitische Kultus­gemeinde nicht verbessert. Ich lade alle ein, dass wir hier zu intensiven, vertrauensvol­len Gesprächen zurückkehren. Dieser Ton, der hinsichtlich der Sicherheitsfragen leider an die Öffentlichkeit gekommen ist, nützt vielleicht jemandem, von dem wir überhaupt nicht wollen, dass das so ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Einige Worte zum Asylgesetz. Jawohl, wir haben eine Novelle vorgelegt – Sie liegt hier im Parlament zur Diskussion und Be­schlussfassung (Abg. Parnigoni: Seit Mittwoch!) –, die zwei große Ziele hat:

Erstens hat sie zum Ziel, jenen Personen, die Asyl brauchen, rasch und unverzüglich Asyl zu geben, ihnen dazu zu verhelfen.

Zweitens – auch das ist ein Grundprinzip dieser Novelle, das wir vertreten –: Zuwande­rer müssen sich an Zuwanderungsregelungen halten, für die es in Österreich eine Zu­wanderungsquote gibt. (Abg. Parnigoni: 20 Prozent weniger!) Österreich kann nicht unter Umgehung der Zuwanderungsquote zum Anlaufpunkt Nummer eins für Wirt­schaftsflüchtlinge in ganz Europa werden. Das können wir nicht verantworten. Das hilft auch diesen Menschen nichts, denn es ist schade, unehrlich und unlauter, dass wir Systeme entwickeln, die jahrelange Asylverfahren nach sich ziehen, mit dem Ergebnis, dass diese Menschen dann erst recht zurückmüssen. Hier ist es offener und klarer, rasch zu klären und dann eine Möglichkeit zu schaffen, dass diese Menschen wieder zurückkönnen und jene, die Asyl brauchen, auch wirklich rasch hier bleiben können. Das ist unser Weg. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich zitiere, was das neue Asylgesetz betrifft, das wir hier im Parlament liegen haben, einen unverdächtigen Zeugen, nämlich den Bürgermeister von Traiskirchen, der ein


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite