Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 184

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vielen Gesprächen auch immer wieder erfahre, nämlich dass es einen großen Anstieg bei Massendelikten von gut organisierten Tätergruppen gibt. Speziell der Anstieg bei Taschen- und Ladendiebstählen – es werden Summen um die 6 Milliarden Schilling allein bei Ladendiebstählen genannt – spricht für sich. (Abg. Gaál: Steiermark und Niederösterreich!)

Kürzlich ist – ich glaube, es war nach dem Fußballspiel gegen Moldawien – ein ganzer Bus mit Rumänen nach Parndorf gefahren. Die Insassen haben dort binnen kürzester Zeit das Outlet Center geplündert, sich selbst die alten Schuhe ausgezogen, neue Schuhe angezogen (Abg. Dr. Lichtenberger: War das der Bartenstein?) und zusam­mengerafft, was geht. Die verzweifelten Unternehmer haben natürlich sofort die Exeku­tive verständigt. Man konnte gerade noch einige Beutestücke sicherstellen, aber die Täter sind davongefahren.

Von solchen Szenarien – wenn auch in kleineren Dimensionen – höre auch ich immer wieder aus der Steiermark: von Hausplünderungen, aber auch von Diebstählen auf Bestellung. Da steckt natürlich das organisierte Verbrechen dahinter, organisierte Ban­den, die ganz gezielt nach gewissen Dinge suchen, die sie bevorzugen.

Ein Wermutstropfen dabei ist – das sage ich durchaus etwas kritisch – die Entschär­fung der EU-Visapflicht für Rumänen. Man hat die Regelung insofern aufgeweicht, als bis zu drei Monaten Aufenthalt jetzt visafrei sind. Ich weiß schon, Österreich hängt sich – und das ist durchaus sinnvoll – in vielen Belangen an die Bundesrepublik Deutschland an, auch in Sicherheitsfragen. Es war aber letzten Endes meiner Meinung nach doch nicht die richtige Entscheidung, dass Österreich auch dieser Lockerung der Visapflicht für Rumänen zugestimmt hat. (Abg. Parnigoni: Haben Sie der Regierung zugestimmt? – Abg. Dr. Partik-Pablé: Das war doch keine Abstimmung!)

Es ist damit teilweise ein Mechanismus in Gang gesetzt worden, der vielleicht zuerst unterschätzt wurde. – Sehr verehrter Herr Bundesminister! Vielleicht gibt es da eine Möglichkeit, doch noch Gespräche zu führen und das auf Grund von Erfahrungen in irgendeiner Form wieder zurückzunehmen. (Beifall der Abgeordneten Dr. Partik-Pablé und Scheibner.)

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Visapflicht gegenüber Russland eingehen, die in Polen mit 1. Juli eingeführt werden soll. Herr Bundesminister! Ich er­suche Sie, all Ihre Kraft einsetzen, damit Polen diese Visapflicht einführt. Ich meine – und das wurde heute auch von der Kollegin Stoisits angesprochen –, es geht nicht nur um das faktische Problem, sondern viel mehr auch um das subjektive Sicherheitsemp­finden der österreichischen Bevölkerung. Da entstehen mit der Osterweiterung ohnehin große Probleme. Es geht um das subjektive Sicherheitsempfinden – gerade in den Grenzregionen, aber auch im restlichen Österreich – und um die Frage, wie man mit dem Tatbestand umgeht, dass es in unserem Land immer häufiger organisierte Ban­den gibt. (Abg. Parnigoni: Da haben wir schon Schengen!)

Einige Worte noch zur Drogenproblematik in Österreich: Durch diverse Razzien und auch durch verstärkten Einsatz der Polizei wird das Drogenproblem jetzt erstmals wirk­lich sichtbar, und man erkennt, wie sehr es in den letzten Jahren unterschätzt wurde.

Mit dem Drogenproblem ist natürlich die Beschaffungskriminalität eng verbunden. (Abg. Dr. Lichtenberger: Ist das jetzt Alkohol auch?) Herr Bundesminister! Ich würde Sie ersuchen, nicht nur einmal monatlich Drogenrazzien, die Gott sei Dank erfolgreich sind, durchzuführen, sondern (Abg. Heinzl: Stündlich!) – nicht stündlich, aber dauernd, zumindest täglich. (Abg. Heinzl: Sage ich ja: dauernd!)

 


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