kommt es natürlich zu Problemen, sich in die dortige Kultur, in die Gegebenheiten, aber auch in die Rahmenbedingungen – allein schon vom Klima her – einzuordnen.
Viel sinnvoller wäre es doch, die stabilen Länder Afrikas zu unterstützen – und diese gibt es zweifelsohne –, damit sie eigene und funktionierende Peace-Keeping-Kontingente, Krisenbewältigungskapazitäten aufbauen können, die man dann in diesen Ländern einsetzen kann: durchaus mit Unterstützung Europas und der Vereinten Nationen. (Abg. Mag. Lunacek: Da muss man aber auch mehr Mittel für diese Kontingente bereitstellen!)
Ich glaube, das ist ein schwieriger Ansatz,
vielleicht auch nur ein mittel- bis langfristiger Ansatz, aber jedenfalls ein
sinnvolleres Konzept, als wenn wir jetzt hier feiern, dass wir drei oder fünf
Soldaten in eine Region entsenden, über die wir kaum Erfahrungen haben,
nämlich sowohl bezüglich der dortigen Rahmenbedingungen als auch, was beispielsweise
die klimatischen beziehungsweise sonstige Bedingungen anlangt. (Abg.
Mag. Lunacek: Dann schicken wir sie gar nicht!)
Ich sage Ihnen: Das wäre der sinnvollere mittel- bis langfristige Ansatz in diesem Bereich.
Nächster Punkt: Sicherheitspolitik; auch ein wichtiges Mittel der Außenpolitik. – Meine Damen und Herren von der Opposition, vor allem von den Grünen! Da würde ich mir erwarten, dass Sie ein bisschen mehr das Gemeinsame sehen, dass man weggeht von der Tagespolitik – etwas, was kurzfristig vielleicht populär und vielleicht ein wenig aktueller ist – und mehr auf Zukunftsperspektiven, mehr auf tatsächliche Notwendigkeiten abzielt.
Ich wünsche mir auch, dass weniger in Dogmen, in Begriffen argumentiert wird, sondern dass man mehr nach dem Nutzen für uns, für Europa und für eine globale Sicherheitspolitik trachtet. Da würden wir vielleicht manche Diskussionen hier rund um Bündnisse, rund um gemeinsame Kooperationen in der Sicherheitspolitik anders führen, als das in der Vergangenheit oft der Fall war – und in der Gegenwart leider noch immer ist.
Das wären auch interessante Dinge, die es zu diskutieren gäbe, wenn wir über die Außenpolitik und über die Möglichkeiten dieser Außenpolitik debattieren.
Zum Schluss noch einmal, was mir auch wichtig wäre, Frau Außenministerin – ich weiß, dass Sie da mit uns konform gehen, und ich möchte Ihnen wirklich gratulieren zu Ihrer Amtsführung (Bundesministerin Dr. Ferrero-Waldner: Danke schön!) und auch zur Auffassung eines Großteils Ihrer Beamten in Sachen Außenpolitik –: Was fehlt, ist eine Vernetzung aller außenpolitischen Aktivitäten im weiteren Sinn. Dabei geht es ja nicht nur um Agenden, die Ihr Ressort betreffen, sondern auch um solche, die beispielsweise das Wirtschaftsressort betreffen, ebenso natürlich auch andere Bereiche.
Interessant wäre es, hiezu eine Strategie zu entwickeln, und zwar gerade, wenn es beispielsweise darum geht, die Entwicklungszusammenarbeit zu fördern, wenn es darum geht, auch darüber nachzudenken: Wohin entsenden wir etwa Kontingente unseres Bundesheeres?
Da sollte es mehr Zusammenhalt geben, da sollten wir mit der Wirtschaft kooperieren, sodass wir uns nicht nur intensiv an Wiederaufbauzahlungen beteiligen, sondern auch daran, wie Österreichs unternehmen eingebunden werden können: mit all unserem Know-how, mit all unseren Möglichkeiten, auch mit unseren finanziellen Leistungen, um so einen Beitrag zum Wiederaufbau in diesen Krisengebieten zu leisten.
Das wäre eine vernetzte, eine offensive und positive Außenpolitik. Diesbezüglich haben wir alle gemeinsam noch einiges zu tun, weil wir ja sehen, dass viele Betriebe