Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 25. Sitzung / Seite 46

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Frau Kollegin Lichtenberger, ich gebe Ihnen vollkommen Recht, wenn Sie sagen, dass wir auf ein wirklich ausgewogenes Verhältnis von Straße, Schiene und Wasserstraße achten müssen. Ich sage: Das ist in den letzten fünf Jahren wirklich gut gemacht worden! (Abg. Dr. Lichtenberger: Das ist nicht wahr!) Wir haben in die Schiene dop­pelt so viel investiert wie in den Ausbau des Straßenwesens. (Abg. Dr. Lichten­berger: Das sind doch alles alte Projekte!) Sie können das in allen Statistiken nachvollziehen! (Abg. Dr. Lichtenberger: Das sind doch alles alte ...projekte!)

Im Generalverkehrsplan ist vorgesehen, dass wir für die Straße 15 Milliarden € ver­wenden werden, aber für die Schiene 30 Milliarden! (Abg. Dr. Lichtenberger: Aber blöderweise sind die nicht finanziert!) Sie sehen also: Die Relationen stimmen. Was aber in sehr vielen Bereichen nicht gestimmt hat, das war der richtige, effiziente Mitteleinsatz in diesen Bereichen! (Abg. Wattaul: So ist es!) Wir haben zwar schon enorm viel in die Schiene investiert, aber es ist kein ausreichender Netzzusam­men­hang hergestellt worden. Es hat sich weder betriebswirtschaftlich für die Bahn entspre­chend positiv noch in sonstigem Kundennutzen für die Benützer der Bahn aus­gewirkt! – Das war das Problem, meine Damen und Herren, und dieses Problem werden wir lösen müssen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Bucher.)

Es wird auch keine Ausdünnung im öffentlichen Nahverkehr geben, wie das heute auch angetönt wurde. (Abg. Dr. Lichtenberger: Aber natürlich!) Im Gegenteil: Wir arbeiten an Konzepten, um auch die Qualitätsoffensive im öffentlichen Nahverkehr ent­sprechend durchzusetzen (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenberger), mei­ne Damen und Herren. Denn eines ist auch klar: Auch in diesem Bereich sind bessere Organisation und besserer Mitteleinsatz gefordert. Und genau darum werden wir uns sehr intensiv bemühen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Wattaul. – Abg. Wattaul: Und nicht Warmluft von sich geben!)

Weil heute hier auch gesagt wurde, dass Wien im öffentlichen Verkehr vom Bund be­nachteiligt wird, muss man objektiverweise festhalten, dass das nicht richtig ist. Es werden selbstverständlich für den öffentlichen Verkehr im Osten Österreichs deutlich mehr Mittel ausgegeben als für andere Regionen Österreichs. (Abg. Wattaul: Da sind auch mehr Leute!) Denken Sie nur daran, dass 50 Prozent für den U-Bahn-Ausbau in Wien vom Bund mitfinanziert werden! (Abg. Dr. Lichtenberger: Was macht dann das Straßenbahnfinanzierungsgesetz?) Keine andere Landeshauptstadt, keine andere Region bekommt adäquat vergleichbare Mittel! Es ist daher ungerecht, wenn gesagt wird, dass der Bund Wien in diesen Fragen benachteiligt, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Dr. Lichten­ber­ger: Wieso gibt es kein Straßenbahnfinanzierungsgesetz? Dann hätten wir das Prob­lem gelöst!)

Das kann ich Ihnen schon sagen, aber darüber werden wir zu einem anderen Anlass diskutieren. Ich bin sehr dafür, dass wir das machen (Abg. Dr. Lichtenberger: Super!), damit nicht nur Wien die Möglichkeit hat, Zusatzmittel zu bekommen, sondern auch die anderen Landeshauptstädte die Möglichkeit haben, etwa für ihre Straßenbahn­finanzie­rung öffentliche Mittel entsprechend mit zu beanspruchen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP und der Freiheitlichen. – Abg. Mag. Regler: Wien hat eine Straßenbahn!) Wir werden uns in dieser Koalition mit dieser Frage jedenfalls intensiv auseinander setzen.

Meine Damen und Herren! Damit möchte ich zu einem Punkt kommen, der ganz be­sonders mir anvertraut ist, und zwar zur Strukturreform der Österreichischen Bundes­bahnen. Sie wissen, dass das ein sicherlich schwieriges Projekt dieser Bundesregie­rung ist, und ich darf gerade auch die Opposition ersuchen, sich entsprechend daran mit zu beteiligen und uns dabei auch entsprechend zu unterstützen. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenberger.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite