Der erste Schritt war der Lehrplan 1999: Im Lehrplan 1999 ist die inhaltliche Entlastung vorgenommen worden: mit Kernbereichen, mit Erweiterungsbereichen. Der zweite Schritt ist eine moderate Stundenkürzung. Wenn ich von 10- bis 14-Jährigen verlange, dass sie 30 Stunden in der Schule sitzen und zehn bis zwölf Stunden zu Hause arbeiten, von SchülerInnen der Oberstufe-Gymnasium, dass sie 32,5 Stunden in der Schule sitzen, und von HTL-SchülerInnen, dass sie 37 Stunden in der Schule – nur in der Schule! – sitzen, muss ich auch sehen, dass das mehr Stunden sind, als jeder, der als Angestellter tätig ist, der in einem Betrieb tätig ist, wöchentlich arbeiten muss. Ich bitte Sie: Muten wir den Kindern nicht mehr zu, als wir uns selbst zumuten! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Nun zu den großen Krokodilstränen, die von vielen Seiten zur Turnstunden-Reduktion, zur Reduktion der musisch-kreativen Stunden vergossen werden: Schauen Sie sich doch die Stundentafeln an – die Grundstundentafeln! Da ist nichts gekürzt worden! Die Schule hat in der Autonomie die Möglichkeit, noch etwas dazuzugeben!
Zur Forderung, dass zwei Stunden Turnunterricht in der Woche gesichert sein müssen, sage ich Ihnen: Zwei Stunden Turnunterricht in der Woche sind gesichert. – Das kann jeder, der die Stundentafel, der die Verordnung anschaut, herauslesen. (Abg. Dr. Jarolim: Warum haben Sie Englisch gekürzt?)
Englisch wird nicht gekürzt! Schauen Sie sich doch die Grundstundentafel an! Ich glaube, man sollte sich ernsthaft damit beschäftigen, bevor man falsche Behauptungen in die Welt setzt. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Im Musikunterricht, im Unterricht in den musisch-kreativen Fächern liegen wir europaweit an der Spitze! 16 Prozent unseres Unterrichts machen die musisch-kreativen Fächer aus, und weit hinten kommen alle anderen europäischen Länder, wie Deutschland und so weiter. 16 Prozent!, und darauf sind wir stolz.
Es wurde immer wieder behauptet, Fremdsprachen werden gekürzt. – Ich habe eine Bitte, und zwar eine ganz dringende Bitte an die Damen und Herren gerade auch der Opposition: Bitte – bitte! – machen Sie Ihre Erklärungen, insbesondere den Pflichtschulbereich betreffend, so, wie sie den Tatsachen entsprechen! (Abg. Brosz: Ja, das würden wir Sie auch bitten!) Derzeit ist es in Wien an den Pflichtschulen üblich, zu behaupten, es seien die Gehrer-Stundenkürzungen, dass man ein paar Stunden weniger hat im Hauptschulbereich und im Pflichtschulbereich.
Die Dienstposten, die den Bundesländern für die Pflichtschulen zugeteilt werden, haben die Landeshauptleute mit dem Herrn Finanzminister paktiert. Diese Dienstposten, die Herr Bürgermeister Häupl mit dem Finanzminister paktiert hat, erhält das Land, erhält die Stadt Wien zur Verteilung. Dadurch, dass wir bei den Stunden moderat reduziert haben, gibt es an den Hauptschulen und Pflichtschulen mehr Möglichkeiten für pädagogische Maßnahmen, gibt es mehr Möglichkeiten für zusätzliche Angebote. Man sollte also ganz ehrlich sein und sollte wirklich sagen: Wenn weniger Dienstposten sind, dann hat das Herr Landeshauptmann Häupl mit dem Herrn Finanzminister paktiert und dann ist es auf Grund des Schülerrückgangs in den Volksschulen so. – Die Stundenreduktion in diesem Bereich bringt dem Budget des Bundes keinen einzigen Cent und keinen einzigen Euro. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich möchte es an dieser Stelle nicht verabsäumen, meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für die Erstellung dieses guten Budgets, dieser guten Rahmenbedingungen zu danken. Ich möchte es nicht verabsäumen, allen meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in den Schulen, den Lehrern und Lehrerinnen, für ihr Engagement zu danken. Ich meine, diese vielen engagierten Lehrer und Lehrerinnen haben es verdient, richtig informiert zu werden, und sie haben es verdient, dass ihre Arbeit in der Öffentlichkeit