Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 25. Sitzung / Seite 105

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Frau Ministerin! Weiterbildung muss dringend neben Schulen und Universitäten ein gleichberechtigtes Bildungsstandbein Österreichs werden. Es darf nicht weiter, so wie es derzeit ist, sträflich vernachlässigt werden. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.59

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Walch. Gewünschte Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


14.59

Abgeordneter Maximilian Walch (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, bildungsmäßig nur zu polemisieren ist nicht der richtige Weg. Das wird zu keinem Erfolg in Österreich führen. Um Änderungen zu machen, muss man reformwillig sein. Ich gebe schon zu, dass im letzten Jahrzehnt vielleicht nicht so darangegangen wurde, wie man es sich vorgestellt hätte, aber wenn man bereit ist, gemeinsam etwas für die Zukunft der Jugend zu tun und bei der Bildung entsprechende Maßnahmen zu setzen, dann wird das auch der Jugend und den älteren Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarkt zu Gute kommen, denn es ist lebenslanges Lernen angesagt. In der Privatwirtschaft ist es auch üblich, dass man ständig dazulernen muss, dass man sich ständig weiterbilden muss, sonst wird man bald keine Arbeit mehr haben. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeord­neten der ÖVP.)

Daher ist es auch wichtig und für mich auch erfreulich, dass bei den allgemein bilden­den höheren Schulen die Mittel für die Weiterbildungsmaßnahmen gegenüber dem Vorjahr von 1 Million € auf 1,048 000 Millionen € und bei den berufsbildenden höheren Schulen auf 1,056 000 Millionen € erhöht wurden. Das ist, wie gesagt, ganz wichtig.

Ganz wichtig ist auch, dass man durch Aus- und Weiterbildung vor allem bei jenen Berufsgruppen, bei welchen Facharbeitermangel besteht, eine Aufwertung vornimmt. Das gilt vor allem für die am Bau Beschäftigten, für jene Berufsgruppe, aus welcher ich komme, für die Maurer. Da spricht man vom „goldenen Handwerk“, aber damit das auch wirklich so ist, sind wir alle gefordert, sowohl die Wirtschaft als auch wir Politiker. Wir müssen dafür sorgen, dass es dort eine Ausbildung gibt, die einem die Chance gibt, auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen und einen besseren Lohn zu erhalten. Ich glau­be, dass das eine wichtige Sache ist.

Ganz wichtig ist auch ein Umdenken in der Schule. Man muss die Lehrinhalte so aus­richten, dass man sie den Änderungen in den einzelnen Berufssparten anpasst. Aber auch bei den Berufsparten sind Änderungen notwendig. Vor allem bei den Lehr­berufen sind Änderungen ganz wichtig. Wir haben in Oberösterreich eine Rotations­lehre ein­geführt, wo mehrere Berufe, zum Beispiel Fensterbauer (Zwischenruf des Abg. Dr. Nie­derwieser) – Kollege, du kannst dich nachher zu Wort melden! –, Maurer, Zimmerer im Rahmen einer Ausbildung erlernt werden. Man erlernt bei dieser Rota­tions­lehre meh­rere Berufe in einem und man kann, wenn man zum Beispiel als Fens­terbauer arbeits­los wird, genauso als Maurer oder Zimmerer eingestellt werden. In Oberösterreich hat das zusätzlich 2 400 Jugendlichen einen Lehrplatz gebracht. Ich glaube, dass das sehr wichtig ist, um dem Problem Facharbeitermangel beizukommen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich glaube, dass wir im Bildungsbereich auf dem richtigen Weg sind. Wir müssen fort­fahren, die Ausbildungserfordernisse an den Arbeitsmarkt anzupassen. Bei der Weiter­bildung darf Geld keine Rolle spielen, da muss man dementsprechend viel zur Ver­fügung stellen, denn das sichert Arbeitsplätze. – Danke (Beifall bei den Freiheit­lichen und der ÖVP.)

15.02

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite