Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 25. Sitzung / Seite 145

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ich hätte Ihnen nicht zugetraut, dass das in Ihrer Verantwortung als Parteiobmann passiert.

Heute hat man zum Beispiel auf der Homepage der Grünen – Sie bedienen sich also auch elektronischer Kommunikation – ein eigenes Feld eröffnet und um „sachdienliche Hinweise in Sachen Finanzminister Grasser“ gebeten. (Lebhafte Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Molterer: Das ist ein Wahnsinn! Die Grünen sind wirklich das Letzte! – Abg. Scheibner: Das sind Methoden!)

Da heißt es: „Bitte schreiben Sie die zweckdienlichen Hinweise in das folgende Text­feld. Das geht direkt an Peter Pilz, und er wird das vertraulich behandeln.“(Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) – Ich kenne „zweckdienliche Hin­weise“ von „Aktenzeichen XY“ und ähnlichen Dingen. Ich muss Ihnen sagen, das ist eine Vernaderungskampagne, die auch Sie selbst, Sie persönlich disqualifiziert! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Ich halte noch einmal der Vollständigkeit halber fest, was ich bis jetzt leider Gottes schon mehrfach in diesem Hohen Haus tun musste: Es ist weder an Ihrem Vorhalt des Amtsmissbrauchs noch an Ihrem Vorhalt der Steuer­hinter­ziehung noch an Ihrem Vorhalt der verbotenen Geschenkannahme noch an der Be­einflussung der Abfangjägerbeschaffung irgendein Wort wahr von dem, was Sie sagen, von all den inkriminierenden Vorhalten, die Sie gemacht haben. (Abg. Öllinger: Be­gründen Sie das!)

Ich bin stolz auf eine völlig korrekte und einwandfreie Amtsführung, und ich bin sicher, dass die unabhängigen Behörden – und dort sollten wir es lassen, Herr Professor; und ich hoffe, sie prüfen möglichst rasch – dann zu einem solchen Ergebnis kommen wer­den.

Herr Professor Van der Bellen, ich hoffe, dass Sie ebenso, wie Sie heute zur Verna­derung und zur Vorverurteilung bereit waren, dann auch die Größe – ich bin schon gespannt! – der Entschuldigung mir gegenüber aufbieten werden. Ich würde es mir wünschen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Als letzten Satz dazu vielleicht zu einem interessanten Telefonat heute am Nachmittag bei mir im Sekretariat: Frau Elke Widner, eine persönliche Assistentin oder jemand aus dem Sekretariat, auf alle Fälle von Eva Glawischnig, also aus dem Grünen Klub, hat angerufen und gefragt, ob der Herr Finanzminister bereit sei, im Herbst an einer Veranstaltung der Frauenplattform teilzunehmen. – Offensichtlich glaubt man in Ihren eigenen Reihen nicht so sehr an die Ernsthaftigkeit des Misstrauensantrages, Herr Professor! (Lebhafte ironische Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Ich darf zur Sache kommen. Die Doppelbudgets 2003 und 2004, die wir Ihnen mit Alfred Finz präsentieren durften, sind Zukunftsbudgets, sind Reformbudgets, sind entlastende Budgets. Wir investieren in die Zukunft unseres Landes. Wir setzen Reformen zur nachhaltigen Sicherung unse­rer Sozialsysteme um. Wir setzen die Verwaltungsreform fort, und wir setzen den ers­ten Schritt einer nachhaltigen steuerlichen Entlastung.

Da können Sie sicher sein, meine Damen und Herren: Das ist der richtige Weg für Österreich, ein Weg, der den Arbeitsstandort attraktiver macht, der den Wirtschafts­stand­ort aufwertet, ein Weg, der den Bürgern Verbesserungen bringen wird, und ein Weg, Herr Professor Van der Bellen, der Ihr Vertrauen verdienen würde. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Mag. Molterer: Die Frau Glawischnig hat es offensichtlich! – Abg. Dr. Stummvoll: Die Frau Glawischnig hat das


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