Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 73

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Wir gehen daher sofort in die Debatte ein.

Erster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Trinkl. Die Uhr ist wunschgemäß auf 5 Minu­ten gestellt. – Bitte.

 


12.10

Abgeordneter Mag. Dr. Josef Trinkl (ÖVP): Herr Präsident! Meine verehrten Herren Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Nach der Ver­abschiedung eines umfangreichen Budgetbegleitgesetzes haben wir in dieser Woche eine große Anzahl von parlamentarischen Erledigungen vor uns. Ich meine, dass diese Anstrengungen ein schöner Beweis dafür sind, dass diese Regierung von Reformwillen und Lösungskompetenz getragen ist.

Wenn wir an die Spitze der Beratungen dieser Woche das Wirtschaftskapitel setzen, so ist dies, glaube ich, auch ein Beweis dafür, dass uns das Anliegen des österreichi­schen Wirtschaftsstandortes besonders am Herzen liegt. Dies gilt besonders für die Beschäftigung der Jugendlichen, meine sehr geehrten Damen und Herren: 40 Prozent eines Jahrganges finden einen Ausbildungsplatz in der gewerblichen Wirtschaft im Rahmen der dualen Ausbildung. Die Wirtschaft erbringt hier einen wichtigen Beitrag für die Jugend und für die Gesellschaft unseres Landes. Ich darf mit Stolz berichten, dass diese Bemühungen äußerst erfolgreich sind: Bei der Berufsweltmeisterschaft 2003 in St. Gallen hat Österreich den hervorragenden dritten Platz – mit elf Medaillen und zehn Diplomen – belegen können. Meine Damen und Herren, wir können – zusammen mit den Ausbildnern, die in diesen Bereichen tätig sind – mit Recht stolz sein auf diese Jugend! (Beifall bei der ÖVP.)

Mit der vorliegenden Novelle zum Berufsausbildungsgesetz möchten wir das System weiterentwickeln. Wir werden unsere Lehrlinge in internationalen Ausbildungsprogram­men mit anderen Kollegen zusammenführen. Wir werden die Lehrabschlussprüfungen und die Kompetenz bei den Lehrlingsstellen konzentrieren und damit einen Beitrag zur Entbürokratisierung leisten. Wir werden Lehrlingsausbildungen mit anderen speziellen Ausbildungen, insbesondere im Spitzensport, kombinieren. Wir werden dieses System weiterentwickeln, meine sehr geehrten Damen und Herren, um der Jugend noch grö­ßere Chancen bieten zu können! (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Mainoni.)

Ein besonderes Zeichen aber setzen wir heute mit der Einführung der Integration in der Berufsausbildung. Es ist dies die konsequente Fortsetzung der Bemühungen dieser Bundesregierung, die seinerzeit am Beginn, beim Antritt der Regierung Schüssel, mit der Behindertenmilliarde begonnen haben, meine sehr geehrten Damen und Herren. Es geht uns darum, Menschen mit Behinderungen ein kleines Stück mehr an Chancen einzuräumen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir wollen nicht jedem das Gleiche bieten, nein, sondern wir wollen jedem jene Ausbil­dung angedeihen lassen, die seinen Möglichkeiten entspricht. Ein individuelles Pro­gramm für die Ausbildung im Betrieb, ein individuelles Programm im Zusammenhang mit der Ausbildung in der Berufsschule – das ist die Absicht, die hinter dieser Novelle steht. Und wir sind stolz darauf, dieser Gruppe die gleiche, die volle soziale Absiche­rung im Arbeitsrecht, im Sozialversicherungsrecht, im Arbeitslosenversicherungsrecht anbieten zu können. Das ist ein gewaltiger Fortschritt, den wir heute hier zu gehen be­absichtigen!

Allerdings sind die Bemühungen nicht neu – ich gebe das zu –: Wir haben 1998 im Be­rufsausbildungsgesetz einen Paragraphen über die Vorlehre eingeführt. Und ich stehe auch nicht an zuzugeben, dass diese Bemühungen nicht jenen Erfolg gebracht haben, den wir uns erwartet haben. Umso mehr sind wir stolz darauf, dass es in manchen Bundesländern – ich darf hier beispielsweise die Steiermark anführen – sehr erfolg-


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