Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 84

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Meine Damen und Herren, Sie werden sich heute vielleicht fragen: Huainigg redet – und kein Gebärdendolmetscher, kein Gebärdensprachkurs? – Es tut mir auch Leid, dass dem heute nicht so ist, aber diese Übersetzungen haben trotzdem schon Wirkung gezeigt, denn in der vergangenen Präsidialsitzung wurde darüber diskutiert und be­schlossen, dass man nunmehr prüfen wird, ob bei TV-Übertragungen von Plenarsitzun­gen diese nicht generell auch in Gebärdensprache übertragen werden sollen. Und ich meine, dass das ein ganz wichtiges Zeichen zur Anerkennung der Gebärdensprache ist. (Allgemeiner Beifall.)

12.46

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Wolfmayr zu Wort. Die Uhr ist auf 4 Minuten gestellt. – Bitte.

 


12.47

Abgeordnete Dr. Andrea Wolfmayr (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Auch ich begrüße die Novelle zum Berufsausbildungsgesetz – und hier im Besonderen die integrative Berufsausbildung durch Teilqualifizierung. Meine Vorredner haben ja bereits ausführlich dazu Stellung genommen und darauf hingewie­sen, dass im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen ein Zeichen gesetzt wird: durch eine praktikable Lösung für behinderte Jugendliche, und zwar eine realis­tische, den Anforderungen der Zeit, der Gesellschaft, der Wirtschaft gerecht werdende.

Werner Amon hat ja bereits unserem Kollegen Franz-Joseph Huainigg für dessen en­gagierte Arbeit im Vorfeld gedankt. Ich möchte namens meiner Fraktion, wahrschein­lich im Namen aller, die sich seit langem Schritte in diese Richtung gewünscht haben, ebenfalls herzlich danken.

Meine Damen und Herren! Die wesentliche Verbesserung in diesem Gesetz gegenüber dem vorherigen Zustand besteht darin, bestimmte eigene Fähigkeiten auszubilden – und andere, die für manche Berufssparten automatisch vorausgesetzt werden, aber bei näherer Betrachtung gar nicht so zwingend notwendig sind, nicht mehr als unabdingbar für die Ausübung bestimmter Berufe zu betrachten. Nicht mehr in fixen Bahnen also, sondern in einer Art Modulsystem, durch Erwerben der Fähigkeit sozusagen von ein­zelnen Bausteinen wird Wissen und werden Fähigkeiten erworben. Und eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang spielt die Berufsausbildungs-Assistenz. Meine Kollege Trinkl hat ja bereits darauf und auch auf die Situation in der Steiermark hingewiesen, wo es einige vorbildliche Beispiele gibt. In diesem Zusammenhang möchte ich das en­gagierte Projekt „Chance B“ erwähnen, mit dem ich auch persönlich verbunden bin und dessen Arbeit ich seit langem gut kenne. In diesem Projekt wird Teilqualifizierung, und zwar in Übereinkunft mit allen Beteiligten und in enger Bindung an wirtschaftliche Betriebe, seit Jahren und ganz selbstverständlich ausgeübt und betrieben. Und ich weiß, dass diese heutige gesetzliche Festschreibung eine weitere Ermutigung und Be­stätigung der wertvollen Arbeit eines engagierten Teams ist. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn übernimmt den Vorsitz.)

Es braucht freilich in jedem einzelnen konkreten Fall Good will aller Beteiligten, ein Entgegenkommen und maßgeschneiderte Ansätze, ein Umdenken aller an diesem Prozess Beteiligten – und ein Umdenken letztlich von uns allen, meine Damen und Herren.

Ursprünglich wollte ich noch auf das Thema Berufsschulen eingehen, werde das aber aus Zeitgründen jetzt nicht tun, weil ich noch folgenden Antrag einbringen möchte:

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite