Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 126

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schluss des Europäischen Rates von Kopenhagen (2002) über die Erweiterung der EU um 10 neue Mitgliedsländer mit Wirksamkeit 1. Mai 2004 und schließlich die nächste WTO-Runde in Cancun/Mexiko (September 2003).

Ablauf:

Am 10. Juli 2002 hat die Europäische Kommission in einer Mitteilung an das Euro­päische Parlament und den Rat erstmals ihre Vorstellungen in Form eines politischen Strategiepapiers zur Halbzeitbewertung (Midterm-Review – MTR) im Rahmen der Agenda 2000 vorgestellt. Österreich hat sich dazu in den Kernfragen klar positioniert. Am 22. Jänner 2003 folgten die Legislativtexte zu diesem Strategiepapier. Auch hierzu ist eine klare inhaltliche Positionierung seitens Österreich erfolgt. Nach langer Diskus­sion im EU-Agrarministerrat einigte man sich schließlich am 26. Juni 2003 auf einen politischen Kompromiss.

Von zentraler Bedeutung ist dabei, den österreichischen Weg einer bäuerlichen und naturnahen, flächendeckenden Landwirtschaft zu verteidigen und für die Zukunft abzu­sichern.

Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft gemäß § 74a Abs. 1 iVm § 93 Abs. 1 GOG NR folgenden

Dringlichen Antrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wird ersucht, bei der Umsetzung des politischen Kompromisses der EU-Agrarminister vom 26. Juni 2003 in die entsprechenden EU-Rechtsnormen dafür zu sorgen, dass die für Österreich erzielten Ergebnisse bestmöglich implementiert werden.

Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wird ferner ersucht, bei der Umsetzung für eine Verwaltungsvereinfachung zu sorgen.

Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wird im Zusammenhang mit der innerstaatlichen Umsetzung ersucht, folgende Maßstäbe anzulegen:

Sicherung und Stabilisierung der Einkommen für die bäuerliche Landwirtschaft sowie Schaffung von weiteren Einkommensperspektiven

Weiterer Ausbau der Ländlichen Entwicklung zur Stärkung des ländlichen Raumes und zur Erreichung positiver Arbeitsplatzeffekte

Sicherung der Lebensmittelqualität, um dem hohen Konsumentenvertrauen auch künf­tig gerecht werden zu können

Sicherung und Stärkung der Marktposition und Verbesserung der internationalen Wett­bewerbsfähigkeit, insbesondere im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung

Aufrechterhaltung der multifunktionalen Landwirtschaft sowie der ökologischen Leis­tungsfähigkeit, um nachhaltiges Wirtschaften auch ökonomisch sinnvoll zu gestalten

Erhaltung der Attraktivität unserer Kulturlandschaft

Anreize für Jung- und investierende Bauern, die ihren Betrieb zukunfts- und markt­orientiert ausrichten

 


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