Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 148

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einen Dringlichen Antrag geht, dann muss man schon feststellen, dass hier ein biss­chen eine Kaffeehausatmosphäre herrscht, Herr Klubobmann Molterer! (Abg. Gril­litsch: Ach so!) Sehr gemütlich haben wir es heute! (Abg. Murauer: Wollen Sie es noch gemütlicher haben?)

Als Erstes möchte ich unseren Entschließungsantrag einbringen, der sozusagen eine Reaktion auf Ihren Dringlichen Antrag ist, wiewohl Herr Abgeordneter Pirklhuber schon festgestellt hat, dass wir im Großen und Ganzen die Inhalte mit vertreten können.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Pirklhuber, Rest-Hinterseer, Kolleginnen und Kollegen betreffend nationale Umsetzung der EU-Agrarreform

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Land- und Forstwirt­schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft werden aufgefordert,

1. dem Parlament über die nationale Umsetzungsstrategie laufend zu berichten und für einen inneragrarischen Interessensausgleich Sorge zu tragen“ – wir hoffen, damit im Unterausschuss auch dem Thema näher zu kommen –,

„2. den maximalen Spielraum der finanziellen Mittel für den Schutz oder die Verbesse­rung der Umwelt beziehungsweise zur Verbesserung der Qualität und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen auszuschöpfen,

3. bei der Wahl der nationalen Optionen im Rinderbereich dafür Sorge zu tragen, dass Bergbäuerinnen und Bergbauern 100 Prozent ihrer Mutterkuhprämien und 40 Prozent der Schlachtprämien erhalten,

4. sicherzustellen, dass Grünland in das Prämiensystem miteinbezogen wird,

5. durch besondere Investitions-Anreize sicherzustellen, dass der Umstieg auf artge­rechte Tierhaltungssysteme rasch vollzogen wird,

6. im Österreichischen Programm für eine umweltorientierte und nachhaltige Landwirt­schaft (ÖPUL) bei sämtlichen Maßnahmen der Verzicht auf GVO-Saatgut als notwen­dige Voraussetzung für Förderungswürdigkeit zu implementieren,

7. auf EU-Ebene dafür einzutreten, dass im Zusammenhang mit den bevorstehenden WTO-Verhandlungen der vom Europäischen Parlament geforderte qualifizierte Außen­schutz durchgesetzt werden kann, um den europäischen Bäuerinnen und Bauern ge­nügend Schutz gegen ökologisches und soziales Dumping zu bieten und den vorsor­genden Verbraucherschutz zur Geltung zu bringen.“

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(Beifall bei den Grünen.)

Ergänzend möchte ich noch anmerken – Herr Abgeordneter Grillitsch ist im Moment nicht da (Abg. Grillitsch: Da bin ich!) –: In der „Ökosozialen Stimme“ des Herrn Dipl.-Ing. Josef Riegler, Präsident des Ökosozialen Forums, steht im Abs. 5: Ziele und Maß­nahmen stimmen nicht überein. Die im Grundsatz richtige Entkoppelung ... – Es gibt also offensichtlich unterschiedliche Auffassungen innerhalb der ÖVP, die es in einer großen Gemeinschaft aber natürlich geben kann.

Genauer möchte ich noch auf die gentechnisch modifizierten Organismen eingehen. Es ist bekannt, dass wir vor kurzem einen Vier-Parteien-Entschließungsantrag betref­fend die GVOs über die Bühne gebracht haben, und ich möchte auch ein wenig zu


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