Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 150

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16.28

Abgeordnete Notburga Schiefermair (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Werter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Abgeordnete Rest-Hinterseer, ich bin ÖVP-Bäuerin – ich bezeichne mich einfach einmal so –, und ich kann Ihnen sagen: Es hat niemand etwas dagegen gehabt, dass wir unsere Betriebe kreativ gestalten, da­mit wir unser ... (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: Erinnern Sie sich an die Milchdirektver­marktung?) – Da gibt es auch andere Wege, aber ich glaube, wir sind unseren Weg gut gegangen, und es hat uns niemand Prügel vor die Füße geschmissen. (Beifall bei der ÖVP.)

Mit der GAP-Reform 2003 geht jetzt ein schwieriger und für die Landwirtschaft span­nender Diskussionsprozess zu Ende. Damit sind so manche Unsicherheiten sowohl der Bäuerinnen und Bauern als auch der Konsumentinnen und Konsumenten vorerst ausgeräumt.

Wissen Sie, es hat schon viele berühmte Männer in Österreich gegeben, die sich für die Anliegen der Bauern und der Konsumenten eingesetzt haben. Wenn ich an frühere Zeiten denke, dann fällt mir ein Stefan Fadinger, ein Christoph Zeller ein. Das war 1626. 1848 fällt mir dann Hans Kudlich ein. Sie alle haben zu ihrer Zeit wesentliche Veränderungen für die österreichische Landwirtschaft eingeleitet, die für uns jetzt schon selbstverständlich sind. (Zwischenruf des Abg. Parnigoni.)

Mit Josef Riegler, Willi Molterer und Josef Pröll aber wurde der jüngste Reformprozess aufgearbeitet, der nicht nur uns Österreicherinnen und Österreicher betrifft, sondern alle Europäer.

Wie schon meine Vorredner möchte auch ich Landwirtschaftsminister Pröll besonders danken für sein kluges und besonnenes Verhandeln mit seinen europäischen Kollegen. (Beifall bei der ÖVP.)

Minister Pröll hat es geschafft, dass ein Kompromiss bei der Weiterentwicklung der europäischen Landwirtschaft erst möglich wurde, indem er sich Verbündete gesucht hat. Josef Pröll hat mit seinem Engagement für die österreichischen Interessen Sicher­heit für die Bauern und die Konsumenten in unserem Land geschaffen, und davon sind auch Sie betroffen.

Sicherheit für die Landwirtschaft heißt nicht nur Sicherheit für die bäuerlichen Einkom­men und für die flächendeckende Bewirtschaftung und Pflege der Landschaft, sondern Sicherheit für die Landwirtschaft bedeutet auch Sicherheit für den größten Arbeitgeber in Österreich, denn die Landwirtschaft schafft direkt oder indirekt 373 000 Arbeits­plätze. Das wiederum bedeutet Sicherheit für viele Familien. Damit meine ich jetzt den vorgelagerten und den nachgelagerten Bereich. (Ruf bei der SPÖ: Nachgelagerte Familien?) – Nein, nein, ich meine die Arbeitsplätze, die im nachgelagerten Bereich vorhanden sind.

Österreich liegt, was die Betriebsgrößen betrifft – bitte aufpassen! –, im unteren Viertel der EU. Der durchschnittliche Betrieb umfasst bei uns rund 17 Hektar. Unsere klein- und mittelstrukturierte Landwirtschaft ist somit nicht nur überschaubar, sondern steht für eine ganz besondere Qualität. Unsere Bauern erzeugen Produkte, die weltweit als Spitzenprodukte gefragt sind. Und das erleben wir auch in der Spitzengastronomie, die gerne unsere Produkte kauft. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn Sie auf der Autobahn fahren, dann lesen Sie groß an der Raststätte: Die Erd­beersaison hat begonnen! (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber.) – Leider ist es erst Ende März, und bei uns sind diese Erdbeeren nicht geerntet worden. In der Erd­beerzeit aber ist es vor allem für den Städter oft schwierig, an heimische Erdbeeren zu gelangen, wenn man nicht die gewissen Plätzchen kennt. Ebenso ist es mit den Toma-


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