Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 171

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durch Kostenreduktionen und auf der anderen Seite durch eine Erhöhung der angebo­tenen Leistungen erreichen.

Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmals betonen, dass die erzielten Verhand­lungserfolge in dieser ebenso wie in den anderen Fragen bei weitem die Kosten, die durch diese Experten angefallen sind, überschritten haben. Das heißt, jeder Euro, meine Damen und Herren, war hier wirklich gut angelegt, ein Vielfaches ist zurückge­kommen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Dr. Partik-Pablé.)

Es wurde kein Einspruch gegen die Vergabe dieser Ausschreibung erhoben, was dafür spricht, dass sie sehr professionell, transparent und objektiv durchgeführt worden ist. Ich möchte darauf hinweisen, dass die Experten ein Bewertungssystem vorgeschlagen haben. Dabei wurden 100 Punkte vergeben, heruntergebrochen bis auf 0,05 Punkte; mit diesem Beurteilungsschema wurden die Angebote unter Berücksichtigung der Ver­handlungsergebnisse beurteilt, und es wurde dann die Zuschlagsentscheidung getrof­fen.

Der Erstgereihte aus diesem sehr transparenten, objektiven Verfahren war in allen Varianten Lehman Brothers: Es gab ein Hauptangebot, da hatte Lehman Brothers 81,64 Punkte. Es gab ein Alternativangebot 1, da hatte Lehman Brothers 83,26 Punkte, und es gab ein Alternativangebot 2, da hatte Lehman Brothers 82,14 Punkte. Der Zweitgereihte erreichte mit seinem besten Angebot 79,05 Punkte. Das heißt, Lehman Brothers war ganz klar der Bestbieter. Es ergeben sich auf der einen Seite Kosten in der Höhe von 8,5 Millionen €, wenn die Anteile der Gesellschaften verkauft werden; wenn es zu einer Securitization, also zu einer Verbriefung kommt, Kosten in der Höhe von 10,5 Millionen €.

Das teuerste Angebot, meine Damen und Herren – weil Sie manchmal das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung in Zweifel gezogen haben –, belief sich auf 16 Millio­nen € mit einem zusätzlichen Erfolgshonorar von 1,5 Prozent des Verkaufspreises. Das heißt, da wäre man tatsächlich auf eine Größenordnung von über 30 Millionen € gekommen. (Zwischenrufe des Abg. Dr. Matznetter. – Die Abgeordneten Gaál und Eder halten jeweils eine Ausgabe des „profil“ mit den Titel-Schlagzeilen „Grasser-Skandal“ und „Reif für den Rücktritt“ in die Höhe.)

Sie haben gefragt, warum wir hier eine internationale Investmentbank beigezogen haben. Ich möchte Ihnen Folgendes sagen, meine Damen und Herren: Sie werden in der ganzen Welt keine Immobilientransaktion dieser Größenordnung finden, die ohne eine solche Investmentbank abgewickelt wird, weil das nicht nur absolut üblich, son­dern auch notwendig ist, um das beste Ergebnis für den Steuerzahler zu erreichen. Wir haben richtig gehandelt! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir haben richtig gehandelt, meine Damen und Herren, weil gerade solche internatio­nalen Investmentbanken über eine genaue Kenntnis der Kapitalmärkte verfügen, weil sie laufend Kontakt zu potentiellen Käufern der Wohnungsportfolios haben und weil sie natürlich damit eine wertoptimierende Privatisierung sicherstellen können.

Sie haben Lehman Brothers angegriffen. Herr Kogler hat gefragt: Was ist denn das schon für eine Investmentbank? – Meine Damen und Herren! Lehman Brothers wurde von den Experten unter anderem deswegen ausgewählt, weil es die führende Invest­mentbank im Bereich von internationalen Privatisierungen und Immobilientransaktionen ist. Ich darf Ihnen einige Beispiele nennen: Beni Stabili beim Verkauf des Telemaco-Immobilienportfolios wurde von Lehman Brothers abgewickelt. Transaktionswert: 1 Mil­liarde €.

Oder: 160 Gebäude der Swisscom – Swiss Property. Transaktionswert: 1,3 Milliarden Schweizer Franken.

 


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