Zehnder, das dann zufällig, rein zufällig genau so ausgewählt hat, dass der Freundeskreis des Herrn Nationalratspräsidenten Prinzhorn aufsichtsratsfähig geworden ist.
Ich kann mich auch daran erinnern, Herr Bundesminister, dass vor zirka einem halben Jahr, wieder auf Empfehlung des Herrn Prinzhorn, aber auch mit einer Personalberatungsfirma, die um teures Geld von Ihnen beauftragt wurde, 20 000, 30 000 € (Abg. Ing. Kaipel: Steuerzahlergeld!), für die Firma AWS ein Geschäftsführer ausgewählt wurde, der dem Freundeskreis Prinzhorn entstammt – Zufall ... (Abg. Dipl.-Ing. Prinzhorn: Wie heißt er? Wie heißt er, bitte?) Percival Pachta-Rayhofen. (Abg. Dipl.-Ing. Prinzhorn: Kenne ich nicht, tut mir Leid!) Sie kennen ihn nicht – wunderbar! Wenn Sie ihn nicht kennen, beruhigt mich das, dann liegt die Verantwortung allein bei Herrn Grasser!
Das Pech bei dieser Auswahl ist – und so kann es mit Personalberatung manchmal leider passieren –, dass Herr Percival Pachta-Rayhofen trotz einer Auswahl durch die Personalberatung des Herrn Finanzministers schon nach einem halben Jahr als Geschäftsführer der AWS aus dem Amt geschieden ist. Man hat sich von ihm getrennt, weil ein halbes Jahr lang bei der AWS nicht gearbeitet wurde – das steht in den Medien –, und der Herr Finanzminister beauftragt eine neue Personalberatungsfirma, diesmal natürlich wieder Egon Zehnder, mit der Auswahl eines neuen Geschäftsführers bei AWS – wieder 20 000 €!
All das steht in einer Anfragebeantwortung – das können Sie unter Kräuter, Bures, Matznetter finden –, worin der Herr Minister auch noch glaubt, uns vorrechnen zu müssen, welchen Mehrwert die Republik aus diesen Beratungstätigkeiten, die der Herr Finanzminister da im Zirkus organisiert hat, zieht. Wissen Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren und Herr Bundesminister, dass Herr Percival Pachta-Rayhofen seinen ausständigen Fünfjahresvertrag einklagt? Dass das möglicherweise Hunderttausende Euro kostet? Wo schreiben Sie da für sich die Verantwortung für dieses Vorhaben in diese Anfragebeantwortung hinein?
Zweiter Punkt, ganz kurz, Veräußerung des Österreichischen Bundesverlages: KPMG wurde beauftragt, 140 000 € – das war in den Medien zu lesen – kostet diese Beratung. Geworden sind es 780 000 €! Verkauft wurde – und das ist in der Anfragebeantwortung nachzulesen – um 24 Millionen €. Das heißt, der Finanzminister sagt glatt: 24 Millionen € beträgt der Gewinn für die Republik!
Wissen Sie nicht, Herr Bundesminister, dass sich der Erwerber in einer Treuhandvereinbarung von den 24 Millionen € eine Million abzählen kann – 23 Millionen € – und dass der Kaufpreis nicht jetzt fällig wird, wenn verkauft worden ist, sondern zum überwiegenden Teil erst 2006, sodass der faktische Kaufpreis 20 Millionen € ausmacht? – 20 Millionen €! Dann zählen Sie noch die 780 000 € für KPMG ab, das macht an Beratungskosten 3,24 Prozent von den 24 Millionen. (Bundesminister Mag. Grasser: War ein super Verkauf! – Abg. Mag. Wurm: Ein Wahnsinn!) Sie aber behaupten, die Beratungskosten orientieren sich am Transaktionswert und liegen in einer Bandbreite von 1 bis 1,5 Prozent. Wir halten jetzt bei 3 bis 4 Prozent, und da sagen Sie: Das war ein super ... (Bundesminister Mag. Grasser: Super Verkauf!) „Super Verkauf“ sagen Sie selbst – danke, Herr Bundesminister, dass Sie das Stichwort geliefert haben! Sie selbst haben drei Monate vor dem Verkauf gesagt: 50 Millionen € glauben Sie erlösen zu können. (Bundesminister Mag. Grasser: Habe ich nicht gesagt!)
Das stammt von Ihnen, Herr Bundesminister! Versuchen Sie nicht, wie so oft, jetzt wieder Kindesweglegung zu betreiben. Sie haben das genauso gesagt, wie Sie auch hier im Haus gesagt haben: „Diese Homepage ist meine private und persönliche Homepage.“ Das haben Sie hier im Haus gesagt. Zwei Wochen später sagen Sie: „Mit der Homepage habe ich nichts zu tun, dafür ist ein Verein verantwortlich.“ (Abg.