Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 241

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Wir SozialdemokratInnen sind in diesen Tagen – Sie müssen das verstehen, Herr Kol­lege Scheuch –, nach der Debatte des Budgetbegleitgesetzes, verständlicherweise etwas skeptisch, wenn die Regierungsparteien große Sammelnovellen zur Abstim­mung vorlegen. Ein gebranntes Kind scheut eben das Feuer. (Beifall bei der SPÖ.)

Es wurde auch schon angesprochen, dass beinahe alle Berichte im Ausschuss end­erledigt werden. Ich möchte nur ganz kurz auf den Wildschadensbericht eingehen, der leider auch nicht im Plenum diskutiert wird, der aber eine Reihe von sehr markanten Aussagen enthält. Weder beim Verbiss, noch bei den Schälschäden gab es seit 2000 eine Verbesserung. – Im Gegenteil: Es gab beim Verbiss sogar eine Verschlechterung. Zwei Drittel unsere Wälder sind durch Verbiss geschädigt, fast ein Viertel aller Stan­genholzflächen sind von Schälschäden betroffen.

Die Gründe, die im Bericht genannt werden, sind es auf jeden Fall wert, genannt zu werden. Ich denke, es wäre für alle gut, sich diese Gründe auch anzuhören. Es werden folgende Gründe genannt: Fehler in der Wildfütterung, einseitig orientierte Jagdwirt­schaft, zu intensive Waldweide sowie Beunruhigung und Verdrängung des Wildes durch den Tourismus. All diese Gründe liegen meiner Ansicht nach im Bereich des menschlichen Handelns und auch in menschlicher Verantwortung. Und für diese gibt es letztlich auch eine politische Verantwortung.

Ich weiß, Herr Minister Pröll und auch Herr Abgeordneter Scheuch, Sie haben schon im Ausschuss versucht zu beschwichtigen. Sie haben uns, der Opposition, vorgewor­fen, die Ergebnisse des Berichtes zu dramatisieren. Es muss aber gesagt werden, dass hier wirklich nicht alles zum Besten steht. Ich denke, das werden Sie auch nicht bestreiten wollen.

Ich würde mir von den Kolleginnen und Kollegen der Regierungsparteien sehr wün­schen, dass sie auch einmal ihre Arbeit kritisch betrachten und nicht immer alles vorbe­haltlos über den grünen Klee loben. Dann könnten in vielen Bereichen tatsächlich Ver­besserungen erzielt werden, denn aus Fehlern kann man ja bekanntlich lernen, wenn man will. (Beifall bei der SPÖ.)

21.52

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Witteier, pardon: Wittauer. Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


21.52

Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Herr Präsident, wir kennen uns, deshalb ist es für mich auch zu später Stunde begreifbar, dass man hin und wieder Wörter oder Namen verwechselt.

Ich möchte ein wenig auf das eigentliche Thema eingehen, da wir anscheinend nicht über das Agrarrechtsänderungsgesetz 2003 reden, sondern über viele andere The­men. Wir hatten im Ausschuss diese verschiedenen Berichte, und es gab übereinstim­mend die Meinung, dass diese Berichte gut sind und alle Parteien in diesen Berichten vertreten sind. Ich verstehe nicht, dass die Information bei euchso schlecht läuft, dass nicht jeder Bescheid weiß. Jeder hat doch ein Exemplar, und ich glaube, dass die Öffentlichkeit, weil die Berichterstattung eben öffentlich ist, auch Bescheid weiß.

Man muss also nicht immer Plenarsitzungen dazu verwenden, um alles Mögliche zu verlangen. Wir haben darüber gesprochen, wir haben den Bericht auch abgehandelt und zur Kenntnis genommen. (Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: Abgeschafft!)

Herr Abgeordneter Kummerer, auch Sie leiden unter dem Abfangjäger-Syndrom. Mir scheint, alles andere ist nicht mehr wichtig für Sie. Ich möchte Ihnen dazu noch einmal die freiheitliche Position sagen: Wir waren in der Vergangenheit für die Luftraumüber­wachung und wir sind natürlich dafür, dass ein effizientes Gerät für das Bundesheer


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