Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 62

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tung, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Frei­heitlichen.)

Dahinter steckt sehr viel Arbeit. Es hat die Außenministerin und auch ich, es hat der Bundespräsident, der Nationalratspräsident, der Bundesratspräsident, es haben alle daran gearbeitet, damit dies möglich wird: die Erklärung, die positive Begrüßung Öster­reichs anlässlich des tschechischen Referendums, wenige Tage darauf die gemein­same Erklärung der tschechischen Regierung, über die lange – acht Stunden! – disku­tiert worden ist; dann meine Einladung an Špidla, nach Göttweig zu kommen, seine große Rede dort; die große Erklärung von Václav Klaus unmittelbar nach seiner Wahl zum tschechischen Präsidenten. – All das sind Schritte auf dem richtigen Weg.

Worum ich Sie heute ersuche, ist, das Ganze zu sehen und nicht eine kleine inner­österreichische Debatte abzuwickeln. In Wirklichkeit – seien wir doch ehrlich! – freuen wir uns alle darauf, dass die Probleme von einst wie etwa der Eiserne Vorhang, die Teilung Europas, die wirtschaftliche Schädigung, abgeschnittene Blutgefäße, abgestor­bene wirtschaftliche, bürgerliche, kulturelle und sonstige Kontakte, die es zwischen den Gesellschaften gegeben hat, jetzt der Vergangenheit angehören.

Freuen wir uns daher darauf! Setzen wir heute ein gemeinsames Zeichen, dass wir uns auf diese neue, historische Chance wirklich freuen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

11.47

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Donabauer. Die Uhr ist auf 5 Minuten gestellt. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


11.47

Abgeordneter Karl Donabauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Meine Herren Staatssekretäre! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Das hinter uns lie­gende 20. Jahrhundert hat Europa dramatisch verändert.

Der Einstieg in dieses Jahrhundert war anders als der Ausstieg. Wesentlich war, dass die Bürger Europas zwei dramatische Kriege erleben mussten. Das hat natürlich Leid gebracht und auch Bewusstsein dafür hinterlassen. Und das war sicherlich der Grund dafür, dass man sich seit mehr als 50 Jahren auf allen Ebenen bemüht, dieses Europa stabil zu machen, dieses Europa wieder zusammenzuführen und alle Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich dieses Europa gut entwickeln kann, dass Friede, Freiheit und Wohlstand gesichert sind. Das sind, so glaube ich, in Wirklichkeit die großen Ent­wicklungsprozesse!

Als im Jahre 1989 der Eiserne Vorhang gefallen ist, haben wir alle mit Bewunderung zugeschaut und gefragt: Wird das wohl gut gehen? – Keiner von uns war in der Lage, nur annähernd das anzudenken, was wir heute und hier vollziehen können. Wir haben allen Grund dazu, glücklich zu sein, wir haben allen Grund dazu, dankbar zu sein, nämlich all jenen, die hier großartige Arbeit geleistet haben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Es war Vizekanzler Mock – das ist unbestritten –, der auch im Parlament und in unse­rem Land damit begonnen hat, um 1990 eine Stimmung aufzubauen, nämlich in die Richtung, dass wir nach Europa gehen müssen. Das war nicht leicht, es war kaum jemand von den politischen Verantwortungsträgern mit dabei. Es ist aber ihm und unserer Partei gelungen, hier letzten Endes eine große Gemeinschaft aufzubauen und eine Zustimmung in diesem Parlament durchzusetzen.

Frau Mag. Lunacek hat heute hier gesagt, es sei viel zu wenig gemacht worden. Ich möchte Sie – Frau Magister, Sie haben schon bessere Reden gehalten als diese (Abg.


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