Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 106

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Barrierefreiheit, Integration am Arbeitsplatz und Medien geschnürt, das die Lebens­situation behinderter Menschen in Österreich nachhaltig verbessern wird.

Die österreichische Bundesregierung wird Barrieren und Diskriminierungen in den Köp­fen und in den Gesetzen beseitigen, das heißt, ein Behinderten-Gleichstellungsgesetz erarbeiten, welches unter anderem die Sicherstellung einer barrierefreien Nutzung von Um- und Neubauten im gesamten öffentlichen Bereich inklusive des öffentlichen Ver­kehrs und der Verkehrsflächen, den barrierefreien Zugang zu e-Government und e-Learning sowie die Anerkennung der Gebärdensprache beinhaltet.

Ich möchte kurz einen Schwenk zum Pflegegeld machen: Ich halte das Pflegegeld für eine der wichtigsten Errungenschaften der letzten Jahre. Es besteht auf Seiten der Be­hinderten der große Wunsch, auch die Pflege und deren flexible Organisation im Sinne eines selbstbestimmten Lebens selbst in die Hand zu nehmen. Ich erachte es als über­aus wichtig, dass die Betroffenen das Pflegegeld als Barleistung erhalten und damit entscheiden können, wer sie wann, wo und wie betreut. (Beifall bei der ÖVP.)

Den behinderten Menschen geht es darum, trotz ihres Pflegebedarfs im Leben zu ste­hen. Für viele dieser behinderten Menschen reicht das derzeitige Pflegegeld nicht aus, um Assistenzleistungen in ausreichendem Maße bezahlen zu können. So kommt es auch heute noch immer wieder dazu, dass junge behinderte Menschen im Altersheim untergebracht sind. Da bedürfte es – dies ist einfach eine Anregung meinerseits – einer offenen Pflegestufe mit Stundenabrechnung.

Die Erarbeitung eines Entwurfs für ein Behinderten-Gleichstellungsgesetz durch die Einsetzung der Arbeitsgruppe der Bundesregierung unter Einbeziehung der betroffe­nen Expertinnen und Experten, der Ressorts und des Verfassungsdienstes des Bun­deskanzleramtes soll noch heuer erfolgen. Basierend auf diesem Entwurf soll die Bun­desregierung noch bis Ende dieses Jahres dem Parlament eine Regierungsvorlage für ein Behinderten-Gleichstellungsgesetz zuleiten. Ich fordere uns alle auf, diese Zielset­zung tatkräftig zu unterstützen! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

14.31

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Von der Regierungsbank aus zu Wort ge­meldet hat sich Herr Staatssekretär Mag. Schweitzer. – Bitte, Herr Staatssekretär.

 


14.31

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Haidlmayr, Sie können sich natürlich auch gemein­sam mit Kollegin Partik-Pablé und vielen anderen, die sich hier schon seit Jahren für die Anliegen der Behinderten eingesetzt haben, zugute halten, dass diese Bundes­regierung in ihr Regierungsprogramm die Erarbeitung eines Behinderten-Gleichstel­lungsgesetzes aufgenommen hat und diesbezüglich bereits an die Arbeit gegangen ist.

Wie Sie wissen, wurde eine Arbeitsgruppe zwischen Bundeskanzleramt und Sozial­ministerium ... (Abg. Haidlmayr: Stimmt nicht!) Ja, natürlich, Frau Kollegin Haidlmayr! (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Haidlmayr.) Der Bundeskanzler hat unabhängig von dieser Entschließung mit dem in diesen Fragen ressortzuständigen Bundesminis­ter für soziale Sicherheit (Abg. Haidlmayr: Nein! Stimmt nicht! Nein! Schauen Sie sich an, ...!), Generationen und Konsumentenschutz, Vizekanzler Mag. Herbert Haupt, ver­einbart, Frau Kollegin Haidlmayr, dass in seinem Ressort, nämlich im Ressort des Herrn Sozialministers, eine Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Behinderten-Gleich­stellungsgesetzes eingerichtet werden soll. (Abg. Haidlmayr: Nein! Ist ja nicht wahr!) Frau Kollegin Haidlmayr! Ich glaube, dass ich da ein bisschen einen Informationsvor-


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