Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 140

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auf etwas aufmerksam machen, da wir über Transit diskutieren, und zwar auf die Homepage des Transitforums: Schauen Sie hinein unter „www.transitforum.at“!

Dort gibt es ein Zitat von einem Bauern – 57 Jahre alt, Rudolf Siller –, das ich hier brin­gen darf. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Ich sage ja, die Bauern sind wichtig!) Er sagt etwas, was sehr treffend ist, nämlich:

„Michael Gaismayr wurde erstochen, Andreas Hofer erschossen – und wir sollen ver­giftet werden!“

Man muss sich die Entwicklung auf den Transitrouten anschauen – sie wurde heute schon vom Kollegen Mainoni beeindruckend dargestellt –, die Zahlen dessen, was auf uns zukommt, wenn sich der Verkehr ungeregelt so weiterentwickelt! (Abg. Ross­mann: Wer hat die Ökopunkte verhandelt?)

Ich darf Ihnen noch eine Prognose zur Kenntnis bringen, eine Prognose für die Jahre 1999 bis 2015, wonach mit folgenden Zuwächsen beim Straßengüterverkehr in und durch Österreich zu rechnen ist: im Binnenverkehr um 31 Prozent, bilateral gesamt um 126 Prozent, bilateral Österreich-Ost plus 312 Prozent, bilateral Ost-West plus 190 Prozent, Transit West-West plus 72 Prozent, Transit Ost-West plus 220 Prozent und Transit insgesamt plus 89 Prozent. Da habe ich jetzt den Brenner mit den Zu­wachsraten gar nicht mitgerechnet, weil ich hier nicht nur über den Brenner sprechen möchte, sondern über ganz Österreich, da die Transitproblematik ganz Österreich betrifft und nicht nur die Brenner-Route. Wir müssen natürlich auch für ganz Österreich tätig werden.

Es wurde heute auch die Wegekostenrichtlinie angesprochen. Herr Minister! Ich habe hier eine Analyse des VCÖ, sie ist gestern veröffentlicht worden, die besagt, dass der Entwurf der EU-Wegekostenrichtlinie weiterhin eine Zunahme des LKW-Verkehrs brin­gen würde. Die Kritik lautet, dass die Umwelt und die Interessen der LKW-geplagten Menschen in diesem Entwurf nicht berücksichtigt wurden. Vor allem wünscht sich der VCÖ, dass die Regierung und Österreichs Abgeordnete gemeinsam für Verbesserun­gen eintreten.

Wir wollen auch gemeinsam für Verbesserungen eintreten, aber dazu braucht es natür­lich gemeinsame Besprechungen und auch Entschließungsanträge, die im Vorfeld schon gemeinsam formuliert und diskutiert werden und nicht irgendwelche Unwahrhei­ten enthalten, wie zum Beispiel Fortsetzung der „intensiven Bemühungen“ um konse­quente Arbeit in der Verkehrspolitik. Das war nämlich in der Vergangenheit nicht der Fall.

In Wirklichkeit ist der heutige Dringliche Antrag eine Bankrotterklärung der Bundes­regierung und einer Regierungspartei, lieber Kollege, die seit dem Jahr 2000 die Ver­kehrsminister stellt. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Haben Sie jetzt extra wegen dem Zitat den Laptop mitgenommen? Das hätte man auch herunterschreiben können!)

Ich erinnere: Bundesminister Schmid, Bundesministerin Forstinger, Bundesminister Reichhold – das sind drei Minister, die schon eine Zeit lang zum Einarbeiten gebraucht haben, bis sie sich überhaupt mit dem Thema beschäftigen konnten.

Bundesminister Reichhold hat hier ein schweres Erbe angetreten, aber ich denke, dass Bundesminister Reichhold bisher die Transitanliegen Österreichs am glaubwürdigsten vertreten hat. (Ruf: Gorbach!) Ich möchte Ihnen, Herr Minister, wirklich von meiner Seite die Unterstützung mitgeben. Sie sind der Minister, der bisher dieses Anliegen auch so erkannt hat. (Rufe: Minister Gorbach! – Weitere Zwischenrufe.)

Ich möchte noch etwas zu Italien sagen, weil das Thema Italien ebenfalls mit diskutiert wurde. (Zwischenbemerkung von Staatssekretär Mag. Kukacka.) – Nein, Herr Kollege


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