Betrieb ... unter diesen Umständen
kaum mehr möglich sei.“ – Ende des Zitats. (Abg. Mag. Hoscher: Das
ist ein Skandal!)
Sie sehen, es geht also im Gegensatz zu einem jetzt schon sehr unberühmt gewordenen Satz der Frau Ministerin Gehrer nicht darum, dass die Unis ihren Speckvorrat öffnen und sich heuer da bequem bedienen können, sondern sie haben nur noch Haut und Knochen und wissen nicht mehr, wie sie den laufenden Betrieb bezahlen sollen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
Was die Unis in dieser Situation wahrscheinlich am wenigsten brauchen, das ist die ständige Herabsetzung der Rektoren und des leitenden Personals.
Ich zitiere eine Aussage von Frau Bildungsministerin Gehrer in der „Zeit im Bild 2“ am Dienstag dieser Woche:
„Die Universitäten haben sicher ein
Problem. Und das Problem ist, dass die Manager der Universitäten, nämlich die
Rektoren, noch nicht in einem Gesamtbudget denken können.“ (Abg. Mag. Molterer:
Genau!)
Einer dieser Rektoren, die „nicht in einem Gesamtbudget denken können“, ist der Chef der Rektorenkonferenz Universitätsprofessor Georg Winckler.
Ich möchte Ihnen auszugsweise mitteilen, was dieser nicht in einem Gesamtbudget denken könnende Mann in seinem Berufsleben gemacht hat. Er begann als Assistent am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung, wurde dann Universitätsassistent am Institut für Wirtschaftswissenschaften der Universität Wien, ging dann in die Privatindustrie und wurde Manager bei der Firma Pont-à-Mousson S.A., einem großen internationalen Baukonzern. Er war dann wieder Universitätsassistent, wurde 1978 ordentlicher Universitätsprofessor für Volkswirtschaftstheorie und Volkswirtschaftspolitik, war Gastprofessor in der wissenschaftlichen Abteilung des Internationalen Währungsfonds in Washington D.C., Visiting Professor of Economics am Department of Economics an der Georgetown University in Washington D.C.
So jemandem werfen Sie, Frau Ministerin, vor, nicht in Gesamtbudgets denken zu können! Ich bewundere Rektor Wincklers Langmut, und ich will ihm sagen: Herr Rektor, wir schätzen Ihren Versuch, die Uni durch diese schweren Jahre zu bringen. Wir schätzen Ihren Sachverstand und wir finden, Sie haben es nicht verdient, im Fernsehen als wirtschaftlicher Ignorant vorgeführt zu werden. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Mag. Molterer: Hat sie nicht gesagt!)
In welchen Schwierigkeiten die Unis jetzt schon stecken und erst im Herbst stecken werden, was sie brauchen würden und was Sie ihnen mitschuldig verweigern, darüber möchten wir Abgeordnete der SPÖ alle Fraktionen des Hauses und auch die Öffentlichkeit informieren. Wir haben deshalb die Universitäten eingeladen, übermorgen, Freitag, hier im Parlamentsgebäude in Wien interessierten Abgeordneten und der Öffentlichkeit zu sagen, was die Universitäten brauchen. Eine Reihe von Rektoren und Vizerektoren haben zugesagt. Ich glaube, wir können Ihnen einen interessanten Vormittag bieten, ab 9 Uhr im SPÖ-Stützpunktzimmer, Eingang in der Säulenhalle. Es gibt Kaffee.
Herr Professor Grünewald war schon so
freundlich zuzusagen, und ich würde mir zumindest erhoffen, dass Frau
Dr. Brinek und Frau Dr. Bleckmann die Zeit finden würden, den
österreichischen Rektoren zuzuhören. (Abg. Dr. Bleckmann: Bin
leider im Rechnungshofausschuss!) – Danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall
bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
21.16