und beeindruckend, weil man darin die drei wichtigsten Phasen, die Österreich zum Teil spektakulär durchgerüttelt beziehungsweise verändert haben, beschreiben und daraus ersehen kann, dass wir auch in der Vergangenheit zum Teil massive Probleme gehabt, diese aber gemeinsam und eigentlich eindrucksvoll bewältigt haben.
Diese zehn Jahre sind in drei Phasen gegliedert: 1994 die Vorbereitung auf unseren eigenen Beitritt, in den Jahren danach die Strukturänderungen vor allem in der Europäischen Union, die Liberalisierungen, die Schaffung des Europäischen Binnenmarktes, die Euro-Zone, in die wir eingetreten sind, wesentliche Veränderungen in der internen wirtschaftspolitischen Szenerie – Privatisierungen, Liberalisierungen –, und jetzt die Phase der Umsetzung der Erweiterung.
Meine Damen und Herren! Diese zehn Jahre waren eine schwierige Zeit. Diese zehn Jahre waren keineswegs einfach, und es sind in dieser Zeit sehr viele Strukturbrüche zu verarbeiten gewesen. Dennoch glaube ich, dass die Probleme lösbar waren und dass Österreich heute wesentlich besser dasteht als vor zehn Jahren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Bedenken Sie, welch große Sorgen es damals, 1994, gegeben hat, die wir alle ernst genommen haben; die sind nicht leichtfertig formuliert worden. Was ist nicht alles gesagt worden, was etwa auf dem Arbeitsmarkt geschehen könnte! Und das Interessante ist, dass wir heute, zehn Jahre danach, 130 000 Arbeitsplätze mehr haben als im Jahr 1994, die höchste Beschäftigungszahl überhaupt seit Beginn der Zweiten Republik! 3,2 Millionen Menschen haben Arbeit und Brot. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Dabei hat etwas sehr geholfen – was übrigens vielfach unterschätzt wird in der wirtschaftspolitischen Diskussion –: Wir haben in diesen zwei Finanzperioden von 1995 bis 1999 und 2000 bis 2006 von Seiten der Europäischen Union insgesamt 15 Milliarden € – also über 200 Milliarden Schilling! – in unsere Regionen investiert, in die Strukturpolitik, in die Modernisierung des ländlichen Raums, in Beschäftigungsoffensiven, in die Grenzregionen.
Allein für die Grenzregionen steht für die kommenden Jahre fast eine Viertelmilliarde Euro zur Verfügung, 230 Millionen €, die nachhaltig die Situation in den Grenzregionen verbessern soll.
Das Ergebnis zeigt sich: In den steirischen Grenzregionen etwa gibt es teilweise Beschäftigungszuwächse um 20 Prozent! Aber auch im Norden, im Osten Österreichs hat diese wieder geöffnete Grenze absolut positive Effekte gehabt.
Wenn Sie sich die Integrationseffekte, vom Wifo belegt, ansehen: Wir haben pro Jahr einen Zuwachs an Wachstum von etwa 0,4 Prozent gegenüber einem Nicht-Beitritt-Szenario gehabt.
Die zweite Phase bezieht sich vor allem auf die Strukturänderungen innerhalb der Europäischen Union. Da sind natürlich vor allem die Liberalisierungen, die Veränderungen in der Verwaltungsstruktur zu nennen, und das Interessante dabei ist, dass wir hier zum Teil beachtliche Veränderungen haben.
Nehmen wir als Beispiel nur die österreichische Verwaltung: Im Jahr 1994 gab es 310 000 Beamte des Bundes; Stellenplan 1994. Heute gibt es ein Viertel weniger, gibt es 70 000 Beamte weniger. Ein Teil wurde allerdings ausgegliedert – übrigens: sehr erfolgreich ausgegliedert –, aber insgesamt ist die Zahl der öffentlich Bediensteten um 14 000 gesunken. Das heißt, wir haben wesentlich mehr an Arbeit mit einem schlankeren und effizienteren Staat und einer besseren Verwaltung bewältigen können. Ich möchte an dieser Stelle den öffentlich Bediensteten für diese großartige Leistung meinen herzlichen Dank aussprechen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)