33.
Wer ist der Treugeber des nach Medienberichten von Notar Dr. Georg
Weißmann im Zusammenhang mit Ihrem sozialen Engagement eingerichteten
Treuhandkontos und wann wurde dieses Konto eingerichtet?
34.
Ist es daher auch richtig, dass die auf diesem Konto eingelangten Gelder somit
auf ein Ihnen zurechenbares Konto geflossen sind?
35.
Wie bewerten Sie es als Finanzminister in steuerlicher Hinsicht: Für wen
entsteht die Steuerpflicht, wenn vereinbarte Zahlungen für eine erbrachte
Vortragsleistung auf ein dem Vortragenden zuzurechnendes Konto geleistet werden
und somit der Empfänger die Verfügungsmacht im Sinne der steuerrechtlichen
Vorschriften erlangt hat?
36.
Wie bewerten Sie es als Finanzminister in steuerlicher Hinsicht: Wenn aber
Gelder, die im Zusammenhang mit einer Vortragstätigkeit von jemandem verlangt
und von Dritten direkt an die sozial bedürftigen Begünstigten gespendet
wurden – ist ein solcher Vorgang im Lichte einer wirtschaftlichen
Betrachtungsweise, allenfalls des Missbrauches von Gestaltungsformen des
Bürgerlichen Rechtes, im Sinne der Bundesabgabenordnung anders zu bewerten,
als wenn das Geld zuerst an den Vortragenden und von diesem erst an die sozial
bedürftigen Empfänger gespendet worden wäre?
Wenn
ja, warum?
37.
Haben Sie für das Jahr 2003 ein steuerpflichtiges Einkommen neben Ihrem Ministerbezug
dem Unvereinbarkeitsausschuss gemeldet?
38.
Wie hoch sind die Gesamtausgaben seit 4.2.2000 für externe Beratung, Werbung,
Information und Kommunikation sowie der Schaltung von Inseraten des Bundesministeriums
für Finanzen?
In
formeller Hinsicht wird gemäß § 93 Abs. 2 GOG verlangt, diese
Anfrage dringlich zu behandeln.“
*****
Präsident Dr. Andreas Khol: Ich erteile Herrn Abgeordnetem Dr. Cap als erstem Fragesteller zur Begründung der Anfrage das Wort. Redezeit gemäß Geschäftsordnung: 20 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.
15.01
Abgeordneter
Dr. Josef Cap (SPÖ): Es war ganz schön
mühsam, bis es möglich wurde, dass wir diese Dringliche doch noch einbringen
konnten und nun in Anwesenheit des Herrn Finanzministers behandeln können.
Aber letztendlich ist es gelungen. Nachdem wir doch ziemlich starken
politischen Druck ausgeübt haben, musste man letztlich nachgeben! (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP und den
Freiheitlichen.)
Sie behaupten immer, wir würden es uns zu leicht machen. Selbst der Herr Finanzminister ist einmal hier in diesem Saal gestanden und hat gesagt: Das ist eine Schmutzkampagne der Opposition! Viele andere sagen, es sei überhaupt eine Schmutzkampagne. – Ich behaupte, dass solche Vorwürfe vor allem Attacken gegen die recherchierenden, nach Wahrheit suchenden österreichischen Journalistinnen und Journalisten sind. Das ist die Wahrheit, die dahinter steckt! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Bucher: Bleiben Sie bei der Wahrheit!)
Wenn nämlich all das wirklich eine böse
Verschwörung ist, Herr Finanzminister, dann haben sich da die tollsten
Koalitionen der Medienwelt gefunden. (Der
Redner hält in der Folge diverse Zeitungsausschnitte in die Höhe.)