Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 30. Sitzung / Seite 24

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Österreich wird laut EU-Kommission 2003 und 2004 mit Abstand das Schlusslicht bei öffentlichen Investitionen sein. – Mit jeweils 1,1 % des BIP erreicht Österreich nicht ein­mal die Hälfte des EU-Durchschnitts von 2,3 % im Jahr 2003 und 2,4 % im Jahr 2004 und verschlechtert sich damit auch noch weiter.

Es ist daher fast eine zwangsläufige Folge, dass Österreichs wirtschaftlicher Reichtum gemessen am BIP pro Kopf immer mehr in der EU zurückfällt. Österreich war laut Eurostat in der EU-15 in den Jahren 1998 und 1999 noch an guter 4. Stelle, fiel 2000 auf den 6. Platz zurück und erreichte in den Jahren 2001 und 2002 nur mehr den rela­tiv schlechten 8. Platz. Wir wurden dabei von den Niederlanden, Finnland, Irland und Großbritannien überholt.

Österreich bleibt damit beim Wirtschaftswachstum nach Spitzenplätzen in den dreißig Jahren sozialdemokratischer Bundeskanzler und Finanzminister im EU-Schnitt nach­haltig zurück. Laut EU-Kommission werden wir in Österreich in den Jahren 2000 bis 2004 im Schnitt rund 0,4 bis 0,5 % weniger jährliches BIP-Wachstum haben als der EU-Durchschnitt haben. Der in diesen Jahren eintretende relative Wohlstandsverlust wird nie wieder aufgeholt werden können.

Österreich büßt durch die Politik von Schüssel und Grasser aber auch Standortvorteile ein, wie dies Boston-Consulting-Chefin Mel-Pochtler unlängst festgestellt hat. Im jüngs­ten Ranking der weltweit besten Standorte ist Österreich in der renommierten Wirt­schaftszeitschrift „Economist“ wegen schlechterer Rahmenbedingungen von Platz 17 auf Platz 21 zurückgefallen.

Dass in dieser Situation Schüssel und Grasser noch Kampfflugzeuge anschaffen, an­statt in die Zukunft unseres Landes zu investieren, zeugt lediglich einmal mehr davon, dass es Schüssel und Grasser nicht um Österreich, sondern ausschließlich um ihre persönlichen Interessen geht.

Österreich hat sich besseres verdient.

Die Österreicherinnen und Österreicher verdienen sich Wachstum und Beschäftigung, Wohlstand und soziale Sicherheit. Dafür brauchen wir die besten Rahmenbedingungen für eine florierende und investierende Wirtschaft. Dafür brauchen wir auch das Ver­trauen der Menschen in den Aufschwung, die auch über ein ausreichendes Einkom­men verfügen, um die Güter und Dienstleistungen auch kaufen zu können, die die Wirtschaft produziert.

Die österreichische Wirtschaft ist sich daher auch einig: Österreich braucht dringend einen Konjunkturimpuls.

Der Ruf der österreichischen Wirtschaft wird daher immer lauter: „Steuer senken jetzt!“

Einige Beispiele:

Gerhard Sander, Saturn/Media Markt: „Der Standort Österreich hat sich in den letzten Jahren im internationalen Vergleich verschlechtert. Für das Konsumklima brauchen wir eine rasche Entlastung der Durchschnittseinkommen.“ (NEWS 31/03)

Robert Hartlauer, Fotoketten-Chef: „Die Einkommenssteuer ist viel zu hoch. Die Steuerreform, die jetzt kommen wird, ist viel zu klein.“ (NEWS, 31/03)

Claus Raidl, Böhler-Uddeholm: „Für den Wirtschaftsstandort Österreich besteht Hand­lungsbedarf. Wir haben Arbeiten bereits ausgelagert.“ (NEWS 31/03)

Lustig, Firma Cosmos: „Das brächte eine Entlastung der unteren Einkommen, da wird am meisten ausgabenwirksam.“ (Format, 27.6.03)

 


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