Grünen und der SPÖ. – Abg. Großruck: Auch „Saustall“ nicht! Den „Saustall Österreich ausmisten!“)
Sie haben sehr wenige Worte zum Thema Klimaschutz verloren. Ich denke, das ist gerade im Moment ein Thema, das die Bevölkerung doch wieder einmal verunsichert. Nach der Hochwasserkatastrophe letztes Jahr haben wir nun eine Hitzekatastrophe in Österreich. Das ist etwas, was sich in ganz Europa beobachten lässt. Es gibt mittlerweile sehr besorgniserregende Daten. Die World Meteorological Organization hat in aktuellen Meldungen verlautbart, es sei mittlerweile offenkundig, dass die Erderwärmung einen sehr heiklen Punkt erreicht hat und dass Gegenmaßnahmen dringend erforderlich sind. In den USA und in Südfrankreich hat es neue Rekorde geben; in der Schweiz war dieser Juni der heißeste, seit es Temperaturmessungen gibt.
Ich denke, es wäre tatsächlich dringend an der Zeit, auf einen „schwarzen Fleck“ zu blicken, der in Österreich überhaupt kein Thema ist, was Klimaschutz betrifft, nämlich auf den Verkehrsbereich. Das ist etwas, wovor ständig die Augen verschlossen werden, doch alle anderen Maßnahmen in diesen Bereichen, mögen Sie noch so gut sein und greifen, werden vom Wachstum im Verkehrsbereich einfach „aufgefressen“. Österreich wird sein Klimaziel, wird das Kyoto-Ziel nie im Leben erreichen, wenn wir uns nicht trauen, den Bereich Verkehr ernsthaft anzugehen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Wenn es politisch in diesen Tagen irgendetwas gibt, an das sich unsere Urenkel und Enkel vielleicht zurückerinnern werden, dann vielleicht, inwieweit wir bei diesen großen Umweltfragen echtes österreichisches Engagement gezeigt haben. Es ist nicht so, dass Kyoto reicht. Wir haben einen Umweltminister, der sagt, wir werden das Kyoto-Ziel hoffentlich vielleicht irgendwie erreichen. Aber was ist Kyoto? – Die Stabilisierung der aktuellen Treibhausemissionen. Um tatsächlich die schlimmsten Auswirkungen des Treibhauseffektes in irgendeiner Weise in den Griff zu bekommen, brauchen wir eine Reduktion der Emissionen um 50 Prozent.
Im Wesentlichen wäre es also die Rolle Österreichs, sich international dafür einzusetzen, dass man über Kyoto hinausdenkt, weiter verhandelt und sich weitere Reduktionsziele setzt. Ansonsten – und das ist mittlerweile wissenschaftlich bestätigt – wird keines unserer Enkelkinder und Urenkelkinder in Österreich mehr einen einzigen Gletscher sehen. In 100 Jahren werden in Österreich alle Gletscher verschwunden sein. Das ist nicht nur eine Frage der Ästhetik oder der Naturverbundenheit, sondern das bedeutet eine komplette Zerstörung unserer ökonomischen Grundlagen.
Es wird in Österreich Tourismus, Landwirtschaft, die gesamte Alpenbewirtschaftung in dieser Form nicht mehr möglich sein. Wir befinden uns auf einem Gleis direkt dorthin – und tun nichts dagegen! Deprimierend ist, dass meine Vorredner irgendwelche Hickhacks ausgetauscht und Begriffe wie „Saftladen“ gegenüber der Republik verwendet haben, anstatt dieses wirklich große Problem anzugehen und auch diesen „schwarzen Fleck“ Verkehr endlich einmal ernst zu nehmen.
Ich nenne Ihnen nur ein paar Zahlen dazu: In den letzten zehn Jahre war der Verkehr der Bereich, der hinsichtlich CO2-Ausstoß am dramatischsten gewachsen ist. Nirgendwo sonst wächst der CO2-Ausstoß so stark. Im OECD-Vergleich ist Österreich nach Griechenland das Land mit dem größten Verkehrswachstum. Es besteht da ein riesiges Problem. All die Maßnahmen im Alternativenergiebereich sind schön und gut, aber sie genügen bei weitem nicht.
Wenn es irgendetwas Wichtiges zu tun gibt, dann ist es, jetzt in diesen Tagen ein ordentliches Signal zu setzen, dass wir das Problem ernst nehmen, die Vorschläge, die es in allen Parteien gibt, auf den Tisch zu legen, zu bewerten und zu schauen, wie wir