den des Unternehmens einmischt, aktueller ist denn je. Sie versuchen sich als Retter der Voest aufzuspielen. Ich sage Ihnen: Das hat die Voest nicht nötig. Die Voest braucht keine Bevormundung durch die Politik!
Sie waren es – Bundeskanzler Vranitzky, Finanzminister Klima –, die nach jahrzehntelangen Defiziten der Voest mit der Teilprivatisierung 1995 die Voest auf Erfolgskurs gebracht haben. Ich sage Ihnen: Wir setzen die erfolgreiche Politik dieser Teilprivatisierung fort. Wir sagen: Die Teilprivatisierung ist super gelaufen, man hat einen Teil der Voest den Österreichern, den Kleinaktionären, den Finanzinvestoren zurückgegeben, das hat sehr gut funktioniert. Wir sind stolz auf die Voest: Wir sind stolz auf die Leistungen der Mitarbeiter, wir sind stolz auf die Leistungen dieses Unternehmens, und das wird mit der Vollprivatisierung so weitergehen, und zwar noch besser als bisher. Das ist der richtige Weg für dieses Unternehmen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Damit darf ich zur Beantwortung der Fragen 1 und 2, die ich zusammenziehe, kommen.
Ich glaube, dass die Politik sehr klug und umsichtig Privatisierungsziele festgelegt hat. Wir haben definiert, was privatisieren im österreichischen Interesse heißt, und haben gesagt: Die Bundesregierung will, dass die Einheit des Unternehmens Voest erhalten bleibt. Es wird keine Zerschlagung der Voest geben. Wir haben gesagt, wir wollen, dass die Entscheidungszentrale selbstverständlich in Österreich bleibt (Rufe bei der SPÖ: Wie?), wir wollen, dass es weiterhin österreichische Kernaktionäre in der Voest gibt. Wir haben gesagt, Forschung und Entwicklung müssen in Österreich bleiben. Wir haben gesagt, wir sind für sichere Arbeitsplätze in der Voest und wir wollen die Wettbewerbsposition dieses Unternehmens stärken.
Sie wissen, dass der Privatisierungsausschuss der ÖIAG dem Aufsichtsrat, der diesen Freitag tagen wird, vorgeschlagen hat, dass man diese Ziele mittels einer Privatisierung über die Börse erreicht. – Ich bin der Überzeugung, dass das ein sehr kluger Weg ist – ein Weg, meine Damen und Herren, mit dem man die Möglichkeit haben wird, die Mitarbeiter der Voest noch stärker, als das bis jetzt der Fall ist, am Unternehmen zu beteiligen, mit dem man die Möglichkeit hat, vielen Tausenden Kleinaktionären in Österreich Anteile der Voest zu geben, mit dem man die Möglichkeit hat, Finanzinvestoren an der Voest zu beteiligen.
Meine Damen und Herren! Wenn wir in der
Debatte fair bleiben, dann müssen wir doch Folgendes sehen: Gott sei Dank sind
heute schon 36 Prozent der Voest in privaten österreichischen
Aktionärshänden – heute schon 36 Prozent! Wenn jetzt die ÖIAG
34,7 Prozent des Unternehmens über die Börse verkauft und wenn nur die
Hälfte davon von Kleinaktionären – von Mitarbeitern, von österreichischen Finanzinvestoren –
aufgegriffen wird – und es gibt viele große Interessenbekundungen! –,
dann sage ich Ihnen mit großer Sicherheit, meine Damen und Herren: Die
Mitarbeiter werden stärker beteiligt sein als bisher. Das ist gut; sie identifizieren
sich mit dem Unternehmen, sie bringen die Leistung in diesem Unternehmen, das
ist wichtig für den Erfolgskurs der Voest. Es wird einen starken
oberösterreichischen Kern geben, und ich bin mir sicher, es wird mehr als
50 Prozent österreichische Aktionäre geben. – Letzte Woche hat es die
Zeitung schon geschrieben: Die Voest bleibt österreichisch. – Das ist
unser Weg, das wird mittels Privatisierung über die Börse sichergestellt. (Abg.
Dr. Wittmann: Schlechter Zeitpunkt!)
Meine Damen und Herren! Auch der Vorstand – der Vorstand! – der Voest sagt: Gehen wir diesen Weg, nämlich Privatisierung über die Börse! Das ist ein guter Weg, das ist der richtige Weg für die Voest! – Daher haben wir jeden Grund, zu sagen: Keine politische Einmischung, sondern setzen wir das um, was das Unternehmen selbst will.