Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 31. Sitzung / Seite 73

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

alteten Strukturen kein modernes Unternehmen erfolgreich führen kann. (Zwischenruf des Abg. Eder.)

Herr Kollege Eder! Hauptziel wird deshalb die Schaffung einer modernen, wettbe­werbsfähigen, transparenten und diskriminierungsfreien Unternehmensstruktur der ÖBB durch Trennung in eigenverantwortliche erkennbare Strukturen – also Bereiche wie etwa Personenbeförderung, Güterbeförderung, Infrastruktur, aber natürlich auch Per­sonalmanagement – sein, dann die Sicherstellung eines ausreichenden Mobilitäts­angebotes im schienengebundenen Personen- und Güterverkehr für das ganze Land (Abg. Dr. Lichtenberger: Das kommt aber erst ganz hinten!), die Streichung der unbe­grenzten Kostendeckungspflicht – denn das gibt es ja wohl nirgends mehr, dass man mit Sicherheit auf Grund eines § 2 die Kosten, die angefallen sind, einfach ersetzt bekommt, egal, ob sinnvoll eingesetzt oder weniger sinnvoll – und schließlich die Senkung des Zuschussbedarfes durch die Schaffung organisatorischer und rechtlicher Grundlagen für Rationalisierungen und nachhaltige Kostensenkungen.

Herr Präsident, ich komme schon zum Schluss. In diesem Zusammenhang werde ich zuerst mit den Betroffenen diskutieren, weil das ja weit reichende Maßnahmen sind: erstens grundsätzliche Reformen in Österreich, und zweitens weit reichende Maß­nah­men für die Betroffenen. Ich möchte nur noch erwähnen: Gemeinsam mit dem Staats­sekretär, der diese Reform auch vorbereitet hat, werden wir dann natürlich auch über Dinge reden, über die es nicht einfach zu reden sein wird, denn jemandem lieb gewor­dene alte Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten wegzunehmen ist nie eine tolle Sa­che. Wir werden aber über die Entgeltfortzahlungsregelungen reden, über eine Kran­kenversicherung, über Urlaubsrecht, auch darüber, dass man persönlich gefähr­dende und wetterausgesetzte Tätigkeiten am Gleis und Verwaltungstätigkeiten trennen soll.

Die Zusatzurlaube für Behinderte werden wir nicht antasten. Wir werden aber auch über Arbeitskräfteüberlassung an Dritte und Insourcing reden, also darüber, jemandem Arbeit zu geben, bevor wir ihn in Frühpension schicken. Auch über die Weiterbe­schäf­tigung im Unternehmen in anderer Verwendung, wenn ein Bereich nicht so gut läuft, werden wir reden, wie auch darüber, dass einfach mehr Flexibilität in den ÖBB statt­finden wird müssen, um ein erfolgreiches, zukunftsorientiertes und wettbewerbsfähiges Unternehmen daraus zu machen.

Glauben Sie mir, ich gehe die Sache so an, als wäre ich selbst ein ÖBBler, und ent­wickle von Tag zu Tag mehr Begeisterung für dieses Unternehmen, das eine gute Zu­kunft in Österreich haben soll. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Broukal: Sie können ein bisschen was auf den Staatssekretär übertra­gen!)

18.17

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Wittauer. Die Redezeit beträgt 5 Minuten. – Bitte.

 


18.17

Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Es ist mir ein Vergnügen, heute zum zweiten Mal reden zu dürfen, da diese Diskussion wirklich wieder etwas Wichtiges aufzeigt, nämlich die vergangene Re­gierungspolitik in Zusammenhang mit Betrieben. Der ÖBB-Gewerkschafter Haber­zettl meinte, es schaue grauslicher aus, als es ist. – Ich kann nur sagen: Es ist viel graus­licher.

Liest man den Rechnungshof-Rohbericht genauer durch und betrachtet man die Öster­reichischen Bundesbahnen im internationalen Wettbewerb, so muss man schlussend­lich feststellen, dass teilweise aberwitzige Privilegien bestehen. Das ist ein wahrer


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite