Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 84

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Zur Harmonisierung der Pensionssysteme: Ich fordere alle hier in diesem Hause partei­übergreifend dazu auf, die Harmonisierung zu unterstützen (Abg. Öllinger: Jetzt auf einmal!), damit es zu einer Gleichstellung kommt, ob das die ÖBB ist oder was auch immer: gleiche Einzahlungen, gleiche Anwartschaft, gleiches Pensionsantrittsalter. Das ist wichtig. Alle Privilegien müssen abgeschafft werden.

Ihr von den Sozialdemokraten habt diese Privilegien aufgebaut, und ich weiß schon, dass es euch dementsprechend wehtut. Es muss aber alles nach dem ASVG-System durchgeführt werden.

Die ÖBB-Reform ist wichtig. Wenn ich einen Betrieb in Österreich erhalten und nicht ständig Milliarden zuschießen will, dann muss ich auch reformwillig sein, nicht so wie heute wieder in Oberösterreich: Demonstrationen – da helfen vor allem die Sozial­demokraten und die Gewerkschafter zusammen –, die Arbeitnehmer in der Früh auf den Brücken aufhalten, damit sie nicht in die Arbeit kommen. Sie werden diese Situa­tion bei der Wahl dementsprechend honorieren! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Die Redezeit ist beendet, Herr Kollege!

 


Abgeordneter Maximilian Walch (fortsetzend): Ein Wort noch: Wir Freiheitlichen ver­treten die Interessen der Österreicherinnen und Österreicher ohne Wenn und Aber! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Pfeffer: Das glaubt kein Mensch!)

12.48

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Abgeordnete Bures ist die nächste Rednerin. Ich bitte, die Redezeit von knapp 3 Minuten aus Rücksichtnahme auf den letzten Redner hiezu einzuhalten. – Bitte.

 


12.48

Abgeordnete Doris Bures (SPÖ): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungs­bank – erstaunlich, es sind ausschließlich Herren, die dieser Debatte folgen, aber diese Regierung besteht auch offensichtlich hauptsächlich aus Männern! Herr Bundeskanz­ler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich finde es schade, dass Sie diese von Ihnen erzwungene Erklärung nicht dazu genützt haben, einen notwendigen Erklärungs­bedarf auch tatsächlich zu decken.

Ich glaube, dass das keine Erklärung, sondern eine Verklärung war, die Sie heute hier präsentiert haben. Das hat aber offensichtlich auch damit zu tun, dass Sie die Regie­rungsrealität verklärt sehen müssen, da Ihre Wunschkoalition seit sechs Monaten von einer Krise in die nächste und von einem Streit in den nächsten schlittert.

Die Diskussion war aber auch gut, weil sie gezeigt hat, wie Sie mit Wahlkampfverspre­chen umgehen. Herr Bundeskanzler! Ihre Wahlkampfschmähs von den Abfangjägern, dass sie eine Wirtschaftsplattform finanziert, oder die versprochene Steuersenkung sind heute klar aufs Tapet gekommen. Sie haben offensichtlich Routine in leeren Ver­sprechungen und Routine im Manipulieren von Fakten. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Herr Bundeskanzler! Lassen Sie mich nur zwei Punkte erwähnen, bei denen Erklä­rungsbedarf besteht: Erklären Sie den 35 000 arbeitslosen Jugendlichen, warum sie keine Chance auf einen Lehr- oder Ausbildungsplatz haben! Oder erklären Sie jungen Familien, warum in einem wohlhabenden Land wie Österreich noch immer 90 000 Kin­derbetreuungsplätze fehlen und Sie die Kindergartenmilliarde gestrichen haben! (Vize­kanzler Mag. Haupt: Er hat sie nicht gestrichen!)

Herr Bundeskanzler! Es wäre auch eine aktuelle Erklärung an die Tausenden von Voest-Mitarbeitern und an alle anderen Österreicherinnen und Österreicher notwendig,


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