Man muss nicht immer auf die Großen losgehen, man kann auch manchmal danke sagen.
Wir sollten uns überlegen, wie wir selbst die Maßnahmen in der Landwirtschaft weiterentwickeln können. Wir haben dafür das ÖPUL, und wir haben in diesem Umweltprogramm viele Maßnahmen gesetzt, die die Wasserrückhaltefähigkeit der Böden verbessern.
Wir haben darüber nachgedacht, ob wir vorsorgen können. Ich bin der Obmann der Rübenbauern und kann sagen, wir haben nach dem letzten katastrophalen Jahr, in dem wir Hochwasser und Dürre hatten, versucht, auf privatwirtschaftlicher Basis eine Trockenschadensversicherung einzurichten. Wir finden keinen Rückversicherer, der bereit wäre, dieses Risiko zu teilen und zu tragen, und ohne Rückversicherer findet man auf Grund des hohen Klimarisikos auch keinen Versicherer, der eine Versicherung abschließt. Das heißt, wir müssen in der Frage der umfassenden Ernteversicherung an die EU appellieren, eine europäische Lösung zu finden, weil wir sonst die Landwirtschaft in der Zeit der schmalen Spannen und der knappsten Gewinne mit dem Risiko allein lassen und die Auswirkungen letztendlich furchtbar sein können.
Ich komme aus dem Marchfeld, und es hat mich besonders geärgert, dass Herr Matznetter so flapsig über den Grundwasserspiegel redet. Wir haben das Marchfeldkanalprojekt einstimmig beschlossen und somit die Situation sehr gut im Griff. Ich darf berichten, dass wir auf Grund der katastrophalen Niederschläge im letzten Jahr einen Grundwasserspiegel wie gegen Ende der siebziger Jahre haben.
Zu den „tollen“ Leistungen des Wiener Hochwasserschutzes kann ich dem Kollegen Matznetter sagen, das ist klassische rote Politik: Hinter mir die Sintflut! Es gibt auch noch Menschen, die abseits von Wien leben, und das schnell durchfließende Wasser durch den Wiener Hochwasserschutz hat das Marchfeld in Gefahr gebracht wie noch nie. Der Wasserstand an der Donau war ungefähr 40 Zentimeter vor der Dammoberkante. Nächster Schwerpunkt unserer Arbeit wird sein, auch für dieses Gebiet Sicherheit zu schaffen.
Meine Damen und Herren! Die Dürrehilfe, die wir den Bauern jetzt anbieten, ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber sie soll mithelfen, zu verhindern, dass jene Bauern, die in besonderem Ausmaß geschädigt worden sind, ihre Tierbestände auf den Markt bringen müssen, damit kein Fleischpreisverfall eintritt und alle anderen Landwirte, die durch diese Dürre nicht geschädigt worden sind, nicht auch noch geschädigt werden.
Es ist eine gute Maßnahme, die aber
vielleicht vom Volumen her nicht ausreicht. Ich muss Ihnen sagen, dass wir im
Weinviertel Schäden in den Kulturen haben, die sich erst jetzt bei der Ernte
zeigen und die wirklich furchtbar und katastrophal und für einzelne Landwirte
wahrscheinlich existenzbedrohend sind, weil es sich eben um ertragreiche
Kulturen handelt. Wir werden darüber noch zu reden haben. (Präsident Dr. Khol
übernimmt wieder den Vorsitz.)
Abschließend: Ich habe mich gefreut, dass
Kollege Matznetter von der Scholle gesprochen hat. Aber zu dem, was er gesagt
hat, kann ich nur sagen: Ich als Bauer rede von der Scholle und meine meine
Erde, und wenn Kollege Matznetter von der Scholle redet, dann sollte er
weiterhin einen flachen Fisch meinen, und dazu würde ich dem Herrn von der
Barolo-Fraktion Chardonnay oder Grauen Burgunder als Ergänzung
empfehlen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
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